Zyklon Idai: Kinder besonders von Krankheiten bedroht
Update 19.03.2019: In der Hafenstadt Beira schieben UNICEF-Mitarbeiter zusammen mit ihren NGO-Partnern und den mosambikanischen Behörden unter schwierigsten Bedingungen die Hilfe für die notleidende Bevölkerung an. Die Stadt ist schwer beschädigt, darunter auch Krankenhäuser und zahlreiche Schulen. Auch das UNICEF-Warenlager in Beira wurde getroffen, zum Glück aber nicht alle Hilfsgüter vernichtet. Straßenverbindungen nach Beira sind unterbrochen.
Anhaltende, schwere Regenfälle verschärfen die Situation. Großflächige Gebiete stehen unter Wasser. UNICEF schätzt, dass 260.000 Kinder in Beira und Umgebung dringend Hilfe brauchen. Es drohen jetzt Krankheiten, weil die Menschen kein sauberes Wasser zum Trinken haben. Auch in Malawi und Simbabwe unterstützt UNICEF die Hilfe für die Opfer der Naturkatastrophe.
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UNICEF-Mitarbeiter Daniel Timme berichtet aus Mosambik
UPDATE 17.03.2019: Nach dem Durchzug des Wirbelsturms Idai in Mosambik sind tausende obdachlose Menschen schutzlos anhaltenden Regenfällen ausgesetzt. Kinder sind in dieser Situation besonders von Durchfallerkrankungen bedroht. Wegen zerstörter Straßen und Kommunikationsverbindungen haben die Helfer noch kein vollständiges Bild von der Lage. UNICEF Mitarbeiter Daniel Timme in Mosambik erklärte heute Mittag:
„Während wir das volle Ausmass des Schadens immer noch nicht abschätzen können, gehen wir davon aus dass tausende Menschen durch den Zyklon obdachlos geworden sind und nun schutzlos dem stark anhaltenden Regen ausgesetzt sind. Durch die Überschwemmungen drohen Durchfallerkrankungen. Dies ist besonders gefährlich für die schwächsten und das sind in dieser Situation Frauen und Kinder. Durch die unübersichtliche Situation sind sie auch sehr schutzlos und in Gefahr ausgebeutet und missbraucht zu werden. Es ist anzunehmen, dass viele Schulen, Krankenstationen, die sanitäre Infrastruktur und die Wasserversorgung im Katastrophengebiet zerstört sind. Wir arbeiten mit der Regierung und unseren Partnern mit Hochdruck, um diese dringlichsten Probleme zuerst anzugehen.“
In Mosambik ist die Großstadt Beira und Umgebung sowie die Provinz Sofala besonders schwer von der Naturkatastrophe betroffen. Aktuelle Bilder vom UNICEF-Partner DfID (Department for International Development) geben einen ersten Eindruck von den Folgen für die Bevölkerung.
+ + + + Situation nach dem Wirbelsturm, Stand Freitag, 15.03.2019, 17:30 Uhr + + + +
UNICEF verstärkt Hilfe und ruft zu Spenden auf
Nach schweren Überschwemmungen durch den Wirbelsturm Idai verstärkt UNICEF die Hilfe für hunderttausende Kinder im südlichen Afrika. In der Nacht vom 14. auf den 15. März traf der Tropensturm der Kategorie 4 in Mosambik in der Region Sofala auf Land, wo er schwere Zerstörungen und Überflutungen auslöste.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten schwere Regenfälle ganze Landstriche in Mosambik und Malawi überflutet und zahlreiche Todesopfer gefordert. UNICEF schätzt, dass allein in Mosambik bis zu 600.000 Menschen direkt von der Naturkatastrophe betroffen sind, darunter 260.000 Kinder. Am schlimmsten ist die Situation in der Provinz Sofala.
„Die Situation ist ernst“, sagt der Sprecher von UNICEF in Mosambik, Daniel Timme. „Der Wirbelsturm hat unzählige Familien getroffen, die bereits in einer verzweifelten Situation waren. Tausende sind obdachlos, da ihre Häuser zerstört sind oder unter Wasser stehen. Für die nächsten Tage werden weitere Regenfälle erwartet. Die Kinder sind jetzt besonders durch Krankheiten und Obdachlosigkeit bedroht.“
Bereits in den vergangenen Tagen hatte UNICEF zusammen mit seinen Partnern Notunterkünfte und Lager mit Hilfsgütern in den Überschwemmungsgebieten angelegt. Nach Durchzug des Wirbelsturms hat sich die Lage der Menschen weiter verschärft. UNICEF verteilt Plastikplanen, Hygieneartikel und Tabletten zur Wasserreinigung und hält Medikamente sowie Materialien zur Behandlung mangelernährter Kinder bereit. Die tatsächlichen Auswirkungen der Naturkatastrophe werden erst in den nächsten Tagen sichtbar werden, da die Kommunikationsverbindungen und die Stromversorgung vielfach unterbrochen sind.
Kontakt für Rückfragen und Interview-Wünsche:
Rudi Tarneden, Sprecher UNICEF Deutschland; 0221/93650-235 oder 0170/8518846
Gerne vermitteln wir Interviews mit dem deutschsprachigen UNICEF-Mitarbeiter Daniel Timme in Mosambik.