Wolfsburg bleibt „Kinderfreundliche Kommune“
Feier-stunde mit Bundesfamilienministerin Giffey
Der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. verlängert das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die Stadt Wolfsburg um weitere drei Jahre. Damit würdigt der Verein den zweiten Aktionsplan, mit dem die Stadt die nachhaltige Verankerung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Verwaltung sowie auf der gesamten lokalen Ebene fortsetzt. Zur Feier des Tages empfingen Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadträtin Iris Bothe heute Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und den Kinderrechte-Bus des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie die Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., Anne Lütkes.
Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs und die Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration Iris Bothe luden zur Feier der Siegelverlängerung auf den Rathausvorplatz ein. Als Zeichen der weiteren Zusammenarbeit und Auszeichnung der Stadt überreichte Anne Lütkes von Kinderfreundliche Kommunen e.V. die entsprechende Urkunde. Die Stadt nimmt bereits seit 2012 am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teil und wurde am 25. November 2014 mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Das Siegel erkennt den Willen der Stadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechte an. Dieser drückte sich bereits in den Maßnahmen des ersten Aktionsplans aus, die in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden. Nach Abschluss des ersten Aktionsplans wurden in einer Zukunftswerkstatt, Fortbildungen und Beratungsgesprächen mit Kinderfreundliche Kommunen e.V. weiterführende Maßnahmen für den aktuellen Aktionsplan erarbeitet, wobei Kinder und Jugendliche selbst ihre Anliegen einbrachten. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. begleitet weiterhin den gesamten Prozess.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs betonte: „Wir sind stolz, den Titel ,Kinderfreundliche Kommune‘ seit 2014 innezuhaben und weiterhin tragen zu dürfen. Die Siegelverlängerung bestärkt uns in unserer Maxime, die Rechte von Kindern und Jugendlichen in das tägliche Handeln von Politik und Verwaltung zu integrieren. Es sind auch ihre Ideen und ihr aktives Engagement, die Wolfsburg zu einer lebenswerten Stadt machen. Unsere Aufgabe ist es, zu gewährleisten, dass sie in Wolfsburg auch weiterhin eine Stimme haben.“
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey besuchte Wolfsburg mit dem Kinderrechte-Bus ihres Ministeriums. Der Bus tourt den gesamten Sommer durch Deutschland und informiert Kinder und Erwachsene auf spielerische Art und Weise über die Kinderrechte.
So verwies die Ministerin auf den Zusammenhang mit den nationalen Ebene: „Wie gut Kinderrechte in Deutschland eingehalten werden, zeigt sich im direkten Lebensumfeld von Kindern.
Der Schulweg, der Sportverein, der Jugendclub, das eigene Zuhause: Städte, Gemeinden und insbesondere Kinderfreundliche Kommunen wie Wolfsburg leisten einen großen Beitrag zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. In dieser Legislaturperiode wollen wir die Kinderrechte im Grundgesetz verankern. Ich freue mich, dass 20 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland dieses Vorhaben unterstützen und das im Juli mit einem Aufruf öffentlich gemacht haben. Sie zeigen, dass sie bereit sind, die Kinderrechte vor Ort zu stärken. Und sie engagieren sich dafür, Kinder und Jugendliche zu beteiligen, wenn es um ihre Belange geht. Dafür müssen Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft sich gemeinsam einsetzen.“
Anne Lütkes bekräftigte im Namen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V.: „Die Stadt Wolfsburg nimmt eine Vorbildposition im Netzwerk der Kinderfreundlichen Kommunen ein. Deswegen freuen wir uns, dass Wolfsburg sich entschieden hat, den Prozess der lokalen Umsetzung der UN-Kinderrechte fortzuführen. Die Stadt kann dabei auf den Erfolgen des ersten Aktionsplans aufbauen, doch Ausbaumöglichkeiten gibt es immer: So wurden beachtliche Fortschritte in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erreicht, vor allem mit repräsentativen Gremien wie dem Kinderbeirat und der Kinder- und Jugendkommission. Auch für breitangelegte Partizipation durch Jugendforen und –befragungen wurden Grundsteine gelegt, jetzt geht es darum diese Formate dauerhaft zu etablieren. Um Beteiligung angemessen zu begleiten, bildet Wolfsburg entsprechende Moderator_innen aus und um die Veranstaltungen und ihre Ergebnisse zu kommunizieren, werden Informationen kinder- und jugendgerecht für analoge und digitale Medien aufbereitet. All diese Punkte sind wichtig und bemerkenswert, gleichzeitig ist der neue Aktionsplan nicht nur eine Fortsetzung des alten: Neue Akzente setzt die Stadt zum Beispiel durch das Vorhaben, Qualitätsstandards für einen kinder- und familienfreundlichen Städtebau zu entwickeln. Wir begleiten die Stadt Wolfsburg gern bei diesen ehrgeizigen Vorhaben zur Stärkung ihrer jungen Bürger_innen.“
Peter Apel, Sachverständiger des Vereins, lobte: „Die Stadt Wolfsburg stellt sich mit dem neuen Aktionsplan neuen Herausforderungen – ambitioniert, handlungsorientiert und mit einem starken politischen Mandat unterlegt. Die Beteiligung von jungen Stadtbewohner_innen ist in Wolfsburg fest verankert. Auch an der städtebaulichen Entwicklung neuer Wohngebiete werden Kinder und Jugendliche in der Stadt Wolfsburg beteiligt. Wolfsburg kann mit dieser Vorgehensweise und mit der Beteiligung an dem Programm ‚Kinderfreundlichen Kommunen‘ für Städte vergleichbarer Größenordnung beispielgebend sein.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier bis fünf Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch die Stadtverordnetenversammlung prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese hat ein weltweit anwendbares Rahmenwerk für die Verwirklichung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene erarbeitet. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg.
Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Ansprechpartner_innen:
Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, 030 / 202 192 09 oder 01590 / 13 57 567, info@kinderfreundliche-kommunen.de
Stadt Wolfsburg, Monia Meier, Kommunikation, 05361 / 28-1768, monia.meier@stadt.wolfsburg.de
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, 030 / 2758079-11, presse@unicef.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, 030 / 308693-11, presse@dkhw.de