UNICEF: Viele Kinder in Nepal traumatisiert
Eine Woche nach dem schweren Erdbeben setzt UNICEF in Nepal alles daran, die Grundversorgung der Kinder mit sauberem Wasser, Nahrung und medizinischer Hilfe auch in entlegenen Gebieten sicher zu stellen.
Gleichzeitig hat UNICEF Hilfsmaßnahmen für traumatisierte und verängstigte Kinder gestartet. Viele Kinder haben nicht nur ihr zu Hause verloren, sondern trauern um Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde. Die zahlreichen Nachbeben haben ein tiefes Gefühl von Angst und Hilflosigkeit hinterlassen. Unzählige Familien campieren seit nun fast einer Woche bei Regen im Freien. UNICEF unterstützt auch die Identifikation und Versorgung unbegleiteter Kinder .
"Ich habe Angst allein zu sein. Die Erde kann jeden Moment wieder beben", sagt die sechsjährige Bina Danwar aus dem Dorf Mahadevsthan, deren kleine Schwester nur mit Glück aus den Trümmern ihres Hauses geborgen werden konnte. Schon die kleinste Bewegung des Zeltes, in dem sie jetzt mit ihrer Familie lebt, versetzt sie in Panik. "Ich weiß nicht, wie ich ihr Leben wieder in Ordnung bringen kann", sagt ihr Vater. Das Dorf war bislang von Hilfe abgeschnitten.
"Die Hilfe in Nepal braucht einen langen Atem. Die kommenden Monate werden für die Familien in den zerstörten Gebieten hart", sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. "Die Überlebenshilfe mit Wasser, Nahrung, Medikamenten und Notunterkünften muss rasch ausgeweitet werden. Für die obdachlosen und verängstigten Kinder ist es jetzt aber auch sehr wichtig, durch Spielen, Malen und Gemeinschaftserlebnisse wieder ein Stück Normalität zu erleben."
UNICEF hat zusammen mit seinen Partnern damit begonnen, in 26 Notlagern einfache Kinderzentren einzurichten. Dies sind geschützte, abgetrennte Bereiche, in den die Kinder spielen können und betreut werden. Diese Orte werden mit Planen überdacht und mit Spiel- und Lernmaterial ausgestattet. Freiwillige Helfer aus den Gemeinden werden angeleitet, wie sie den Kindern helfen können, zum Beispiel in Spielen und Zeichnungen das Erlebte zu verarbeiten. Während die Kinder sich in dieser sicheren Umgebung aufhalten, können ihre Eltern sich zum Beispiel darum kümmern, ihre Häuser zu reparieren.
Nach letzten Schätzungen brauchen rund 1,7 Millionen Kinder in den besonders schwer betroffenen Gebieten dringend humanitäre Hilfe. "Die Hilfsbereitschaft der Bundesbürger ist angesichts der Not nach dem Erdbeben sehr groß. Hierfür danke ich im Namen der nepalesischen Kinder", sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
UNICEF Deutschland ruft dringend zu Spenden für die Opfer des schweren Erdbebens in Nepal auf
UNICEF
SozialBank Köln
IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC BFSWDE33XXX
Stichwort: Erdbeben Nepal
Online spenden: www.unicef.de/spenden/nepal-erdbeben
Kontakt
Rudi Tarneden, Sprecher UNICEF Deutschland, 0170/8518846 (Freitag)
Ninja Charbonneau, Sprecherin UNICEF Deutschland, 0160/90989967 (Samstag/Sonntag)
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