Pressemitteilung

Landkreis Schaumburg tritt als dritter Landkreis in Deutschland dem Modellvorhaben „Kinderfreundliche Landkreise“ bei

Stadthagen

Der Landkreis Schaumburg bewirbt sich als dritter Landkreis in Deutschland um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Damit verpflichtet er sich, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu stärken. Landrat Jörg Farr hat dazu heute eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit mit dem Verein Kinderfreundliche Kommunen unterzeichnet. Im nächsten Schritt wird der Landkreis einen Aktionsplan erstellen, um junge Menschen im Landkreis Schaumburg besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen.

Logo Kinderfreundliche Kommunen
© UNICEF

Für den Aktionsplan, der innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Das Siegel erkennt den Willen zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention an. Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung des Landkreises und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen begleitet den gesamten Prozess.

Mit dem Modellvorhaben „Kinderfreundliche Landkreise“ öffnet sich das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ nach Städten und Gemeinden nun auch für Landkreise. Das Modellvorhaben ist auf viereinhalb bis fünf Jahre angelegt und startet mit einer Phase der Anpassung von Instrumenten und Angeboten, um das bestehende Programm an die Anforderungen von Landkreisen anzupassen. Der Landkreis Schaumburg ist nach dem Landkreis Stade und dem Landkreis Friesland der dritte Landkreis deutschlandweit, der im Rahmen des Modellvorhabens dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ beitritt. Die Zusammenarbeit beginnt am 01. September 2024.

Jörg Farr, Landrat des Landkreises Schaumburg, zeigte sich erfreut über die künftige Zusammenarbeit mit dem Verein: „Ich freue mich sehr, dass wir als Landkreis Schaumburg das Siegel ‚Kinderfreundlichen Kommunen‘ erhalten. Denn auch wenn es in unserem Landkreis bereits gute Angebote hinsichtlich der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in unserem Landkreis gibt, werden sicherlich Lücken und Bedarfe aufgezeigt, die es zu schließen gilt. Diesbezüglich werden wir zahlreiche Akteure aus unterschiedlichen Bereichen in einen guten und konstruktiven Austausch mit Kindern und Jugendlichen bringen. Denn nur gemeinsam lässt sich die Zukunft hier im Landkreis Schaumburg für uns alle lebenswert gestalten und jungen Menschen eine Perspektive geben.“

Sönke Deitlaff, Programmleiter des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, sagte: „Wir freuen uns sehr, den Landkreis Schaumburg als dritten Landkreis in unserem Programm begrüßen zu dürfen. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Kommunen mit Städten und Gemeinden gleichgesetzt, aber auch Landkreise gehören zu den Kommunen. Mit der Teilnahme an unserem Vorhaben unterstreicht der Landkreis Schaumburg wie wichtig es ist, die Belange der Kinder und Jugendlichen vor Ort ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Erste Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung hat der Landkreis bereits mit dem Kreisforstamt gesammelt. Dieses begleitet einen Waldkindergarten und organisiert jährlich die sogenannten Waldjugendspiele in Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort. Zudem wird seine Fläche vom Zweckverband Naturpark Weserbergland genutzt, um Kinder und Jugendliche bei umweltpolitischen Fragen zu beteiligen und zu schulen. Mit dem Ziel des Landkreises, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen als selbstverständlich zu verankern und somit ihre Rechte noch besser zu stärken, wird es im nächsten Schritt nun darum gehen, die Situation der jungen Menschen vor Ort zu analysieren und Maßnahmen für mehr Kinderfreundlichkeit zu entwickeln. Mit großer Freude werden wir den Landkreis Schaumburg auf diesem Weg begleiten.“

Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird nach einer Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach dem Beschluss des Aktionsplans durch den Gemeinde- oder Stadtrat bzw. Kreistag prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.

Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden und nun auch Landkreise bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Über 50 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

» Die Pressemappe zur Vereinbarungsunterzeichnung im Landkreis Schaumburg finden Sie hier.

Ansprechpartner*innen:

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Dominik Bär, Geschäftsführer, 01590 13 57 567, info@kinderfreundliche-kommunen.de

Landkreis Schaumburg, Andreas Woitke, Kreisjugendpfleger, 05721 703 2456, kreisjugendpflege@schaumburg.de

UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, 0221 93650 257, presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, 030 308693 11, presse@dkhw.de