UNICEF: Kinder in den Mittelpunkt stellen
Erdbeben in Haiti
Vor der Wiederaufbaukonferenz für Haiti am kommenden Montag im kanadischen Montreal ruft UNICEF zu langfristiger Hilfe für die Kinder auf. Während die Nothilfe auf vollen Touren läuft, müssen jetzt die Weichen für die Grundversorgung der Menschen in den kommenden Monaten und für den Wiederaufbau gestellt werden.
„Fast die Hälfte der Haitianer sind Kinder und Jugendliche, die schon vor der Katastrophe in extremer Armut lebten. Sie müssen jetzt im Mittelpunkt der Hilfe
und des Wiederaufbaus stehen. Es müssen systematisch das Gesundheitssystem, Schulen und der Kinderschutz gestärkt werden“, sagte Regine Stachelhaus, Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland.
Aktuelle Informationen zur UNICEF Hilfe
- UNICEF-Mitarbeiter suchen in Kinderheimen, Schulen, Lazaretten, Krankenhäusern und Notunterkünften nach unbegleiteten Kindern. Für Kleinkinder unter fünf Jahren werden an verschiedenen Stellen Schutzzonen eingerichtet. UNICEF ist besorgt, dass wegen der akuten Überlastung bereits Kinder aus Lazaretten entlassen wurden, obwohl keine Angehörigen sich um sie kümmern konnten.
- UNICEF versorgt täglich mit Tankwagen und Wassertanks über 150.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser. In Krankenhäusern und Waisenhäusern wird Trinkwasser in Flaschen sowie Zusatznahrung verteilt. In der Stadt Jacmel wird am Samstag ein Ernährungszentrum für mangelernährte Kinder eingerichtet.
- UNICEF bereitet gemeinsam mit der Regierung eine Impfkampagne für 360.000 Kinder vor, um sie gegen die gefährlichsten Infektionskrankheiten wie Masern, Tetanus und Keuchhusten zu schützen. Schon vor dem Beben waren 40 Prozent der Kinder nicht geimpft. Expertenteams arbeiten an der Vorbeugung von Seuchen.
Weltweite Aktion "Hope for Haiti"
Die Hilfsbereitschaft für Haiti ist weiter groß.
Unter dem Motto „Hope for Haiti“ fand in Los Angeles (USA), New York und London ein welt-
weit ausgestrahltes Benefizevent mit über 100
Stars aus Film und Musik statt.
Dabei waren unter anderen George Clooney, Bruce Springsteen, Sting, Steve Wonder und UNICEF-Botschafterin Shakira. Livestreams gab
es u.a. auch auf den großen Internetseiten wie Youtube, Myspace, Yahoo und Bing.
Das Ereignis wurde von allen großen TV-Netz-
werken in den USA übertragen. Auch MTV und VIVA präsentierten die Spendengala zur Unter-
stützung der Erdbebenopfer live. Die Erlöse sind
an UNICEF, das Rote Kreuz, und andere Organisationen gegangen.
Viele Aktionen für die UNICEF-Hilfe
Auch in Deutschland engagieren sich zahllose ehrenamtliche Helfer, Medien, Stiftungen, Unternehmen und Gemeinden für die UNICEF-Hilfe:
Soulkeepers
Die „SoulKeepers“ aus Bremerhaven, Gewinner des Sonderpreises Chor beim UNICEF-Juniorbotschafterwettbewerb 2009, laden ein zu einem Konzert unter dem Motto "Seed to sow - Hoffnung für Haiti" am 31.01.2010 um 17.00 in der Großen Kirche. In Eigeninitiative hat der Chor Schautafeln zu Haiti erstellt, um nicht nur zu singen, sondern auch zu informieren.
UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Haiti auf
UNICEF benötigt allein für die Hilfe für die Kinder in Haiti in den kommenden sechs Monaten rund 120 Millionen Dollar.
Konto: 300.000
SozialBank Köln
BLZ 370 205 00
Stichwort: Haiti
Bitte spenden Sie!
Tausende haben die UNICEF-Nothilfe für Kinder in Haiti schon unterstützt - vielen Dank! Jeder Beitrag hilft, Kinderleben zu retten:
- 45 Euro = 30 Trinkwasserkanister
- 58,80 Euro = 150 Päckchen Erdnusspaste
- 230 Euro = eine Notapotheke
So konnte UNICEF schon helfen
Zur detaillierten Liste der Hilfsgüter
- 26 große Trinkwassertanks aufgestellt, täglich erhalten 180.000 Menschen mit Wassertankern sauberes Trinkwasser, Heime und Krankenhäuser bekommen in Flaschen abgefülltes Trinkwasser
- 5,5 Millionen Wasserreinigungstabletten, Kanister, Erste-Hilfe-Pakete, Medikamente, Moskitonetze sowie Plastikplanen, Zelte, Schlafmatten und 2.500 Kochsets bereitgestellt
- Seife und weiteren Hygienebedarf für 60.000 Menschen verteilt
- 7.000 Pakete mit nahrhafter Erdnusspaste bereitgestellt
- mit der Einrichtung von Kinderzentren und Schutzzonen für Kleinkinder begonnen
- UNICEF-Mitarbeiter fahren täglich Kinderheime, Krankenhäuser und Schulen ab, 2.000 besonders benachteiligte Kinder werden so versorgt
Nächste Schritte
- unbegleitete Kinder in Schutzzentren betreuen
- Ernährungszentren einrichten
- Impfkampagne für 360.000 Kinder
- Trinkwasserversorgung für drei Millionen Menschen sicherstellen
- 300.000 Kinder langfristig zurück in die Schule bringen
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die UNICEF-Pressestelle, Rudi Tarneden.