K.M. Asad, Bangladesch
Cox’s Bazar: Der Exodus der Rohingya
Obwohl sie seit Generationen in Myanmars Teilstaat Rakhine leben, hat sie eine Gesetzesänderung der Militärjunta 1982 zu illegalen Einwanderern erklärt und ihnen das Staatsbürgerrecht aberkannt. Auch zu den 135 offiziell anerkannten ethnischen Minoritäten im buddhistischen Myanmar dürfen sich die muslimischen Rohingya nicht zählen; Viele Kinder haben keinen Zugang zu medizinischer Hilfe und können nicht zur Schule gehen.
300.000 Rohingya waren in den vergangenen Jahren bereits nach Bangladesch geflohen, als der Überfall einer Rohingya-Miliz auf einen Sicherheitsposten Auslöser eines militärischen Gewaltexzesses wurde, der im August 2017 weitere 600.000 Rohingya zur Flucht in Nachbarländer trieb. Von „ethnischen Säuberungen“ sprechen die Vereinten Nationen, von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, von „Völkermord“.
Der 1983 in Dhaka geborene und für internationale Medien arbeitende Fotojournalist K.M. Asad hat die fast friedlich anmutende Ankunft einer Rohingya-Flüchtlingsfrau mit ihrem Kind am Strand von Cox’s Bazar in Bangladesch festgehalten.
Abertausende sind zu Fuß über die Grenze gekommen, Abertausende, wie diese Frau, mit Booten. Mit sich tragen sie die Erfahrung von Massentötungen und Vergewaltigungen. Ihre Dörfer und Felder: verbrannt. Ihr Hab und Gut: vernichtet. Ihre Familien: zerrissen. Asads Foto einer wie dem Meer entsteigenden Mutter mit Kind: das Bild einer Rettung von Leib und Leben. Zugleich das Dokument einer humanitären Katastrophe, zu deren Opfern auch schätzungsweise 320 000 Kinder zählen.
Biografie: K.M. Asad (Zuma Press)
Mohammed Badra was born in Douma, Syria. He studied architecture at Damascus University but had to abandon his studies in his third year due to the war. After working for other news agencies he joined epa (European Pressphoto Agency) in October, 2015 as staff photographer. Mohammed has also worked with the Syrian Red Crescent as a first-aider, psychological supporter and photographer. His strong desire is that his photography contributes to a better awareness of the ongoing crisis in Syria.