Majid Saeedi, Iran
Afghanistan: Die bitteren Folgen von Bürgerkriegen
Afghanistans Vergangenheit: 1978 Einmarsch von sowjetischen Militärs, Ausbruch eines Bürgerkrieges. Folge: flüchtende Menschen. 1989 Abzug der Sowjettruppen, Einnahme Kabuls durch die Mudschaheddin. Ausbruch eines weiteren Bürgerkrieges. Folge: flüchtende Menschen. Nach dem 11. September 2001 Vertreibung des Taliban-Regimes durch ein Militärbündnis unter der Führung der USA. Erneute blutige Kämpfe. Folge: flüchtende Menschen. Afghanistans Zukunft: Trotz unbeständiger Sicherheitslage versuchen inzwischen rund vier Millionen Rückkehrer aus Pakistan und Iran wieder Fuß in ihrer Heimat zu fassen.
Geflohen war auch die Familie des jetzt achtjährigen Akram. Sie suchte Schutz im pakistanischen Peschawar. Akram bemühte sich dort schon als kleiner Junge, Geld durch das Sammeln von Schrott auf einer Müllkippe zu verdienen. Im Abfall fasste er ein undichtes Stromkabel an, seine Hände und Arme mussten auf Grund der Verbrennungen amputiert werden.
Inzwischen ist Akrams Familie nach Kabul zurückgekehrt, wo Akram durch die Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes Armprothesen erhielt.
Beim Ansehen der Bilder des iranischen Fotografen Majid Saeedi staunen wir über die Selbstverständlichkeit und das große Mitgefühl, mit denen die von Amputationen betroffenen Kinder miteinander umgehen. Ebenso hielt Majid Saeedi die spielerische Leichtigkeit, mit der unversehrte Kinder die „Körper-Ersatzteile“ handhaben, fest. Aber, sagt der Fotograf Saeedi, die schreckliche Erkenntnis, ein Leben lang Schwerstbehinderter zu sein, kommt erst mit dem Älterwerden. Und diese Einsicht ist grausam, weil endgültig.
Biografie: Majid Saeedi
Born 1974 in Tehran, Iran.
Education Art
Work Experience
- Head of photo department for nine newspapers in Iran since 1998 in different periods
- Photographer of Getty Images since 2004
- Photographer of Time Magazine in Afghanistan till now
- In 2001 Founder of Photo News Agency head of photo department in 2004