Von Plastik-Ziegeln und Bäumen: Schüler lernen Umweltbewusstsein
In der Elfenbeinküste bauen wir aus recyceltem Plastik preiswerte und langlebige Klassenzimmer. Jetzt gehen wir an diesen Schulen noch einen Schritt weiter: Im Rahmen des Projekts "Grüne Schulen" lernen diese Kinder nun auch das Gärtnern und Bäumepflanzen.
Grüne Schulen in der Elfenbeinküste
Fast die Hälfte der Familien in der Elfenbeinküste können es sich finanziell nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Und überhaupt gibt es viel zu wenige Schulen im Land. Doch ohne Bildung bleibt den meisten dieser Mädchen und Jungen ein selbstbestimmtes Leben verwehrt.
Zum Glück gibt es dank eines innovativen UNICEF-Projekts neue Chancen für benachteiligte Kinder in der Elfenbeinküste: Aus recycelten Kunststoff-Abfällen bauen wir preiswerte und sehr langlebige neue Schulgebäude.
Dank Ihrer Spenden konnten wir in der Elfenbeinküste bereits über 60 Klassenräume mit Ziegeln aus recyceltem Plastikmüll bauen – und somit schon vielen Kindern Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung verschaffen.
Nun gehen wir noch einen Schritt weiter: Im Rahmen des Projekts "Grüne Schulen" lernen diese Kinder nun auch das Gärtnern und Bäumepflanzen. So entwickeln sie ein Bewusstsein dafür, wie man unseren Planeten noch besser bewahren kann.
Gonzagueville, Elfenbeinküste – "Ich habe gelernt, wie man Bäume, Obst und Gemüse pflanzt und darauf bin ich sehr stolz. Ich weiß jetzt auch, dass unser Handeln die globale Erwärmung verursacht", sagt der 11-jährige Schüler David Sekongo.
Weise Worte eines kleinen Jungen – und zugleich der beste Beweis dafür, dass das UNICEF-Projekt "Grüne Schulen" ein voller Erfolg ist. David erklärt weiter:
Plastik-Schulen werden grün
Die Elfenbeinküste hat zwei große Notstände: zu viel Müll und zu wenig Bildung. Die Abfälle werden nur zu einem sehr geringen Prozentsatz recycelt und landen auf riesigen Deponien in armen Stadtvierteln wie Gonzagueville. Dort werden sie zu einer großen Gefahr für die Gesundheit der Familien, die dort leben.
10 junge Ivorerinnen und Ivorer haben sich aus diesem Anlass bei ihrer Regierung für "Grüne Schulen" eingesetzt, um die nächste Generation von Kindern und Jugendlichen zu umweltbewussteren Menschen zu machen. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Regierung verpflichtete sich, den Aktivistinnen und Aktivisten zu helfen und ernannte sie sogar zu "Partnern für den Wandel".
Kurz darauf ging es los – das Projekt "Grüne Schulen" konnte unter Leitung der jungen Aktivisten und mit der Unterstützung von UNICEF und dem "Ministerium für Wasser und Wälder" starten.
Gärtnern, gießen, hegen und pflegen
Aïcha Soro, eine 22-jährige Studentin, ist eine der jungen Aktivistinnen, die sich für ihre Umwelt und die "Grünen Schulen" engagiert: "Meine Freunde und ich haben uns bei den Behörden dafür eingesetzt, dass dieses Projekt Wirklichkeit wird. Zu sehen, wie unser Traum wahr wird, ist unglaublich erfüllend", sagt Aïcha mit leuchtenden Augen. Dann fügt sie hinzu: "Besonders gefällt mir die neue Schulumgebung, die nun ein umweltfreundlicher Raum für Kinder ist."
Schüler übernehmen Verantwortung
Neben dem nachhaltigen Gärtnern, Säen und Pflanzen lernen die Kinder in den "Grünen Schulen" auch Essenzielles zum Thema Hygiene. Jede Schule wird mit einer Hygienestation ausgestattet, an der sich die Mädchen und Jungen mit sauberem Wasser und Seife die Hände waschen können – so oft sie wollen.
Seitdem das Projekt an seiner Schule gestartet ist, sieht sich der 10-jährige Sy Othniel regelrecht als "Umweltpolizist": Er achtet streng auf Hygienemaßnahmen und gibt seinen Freunden Ratschläge.
"Ich wasche mir dank der neuen Hygienestation sehr regelmäßig die Hände und ermuntere auch meine Freunde dazu, weil wir uns so vor Krankheiten schützen können. Wenn ich sehe, wie einer meiner Mitschüler eine Plastikflasche auf den Boden wirft, bitte ich ihn, sie aufzuheben und in den Müll zu werfen. Denn daraus kann man einen Ziegelstein machen, um andere Schulen wie unsere zu bauen", erzählt Sy.
David, Sy Othniel und ihre Mitschüler sind Vorbilder für viele andere Kinder in der Elfenbeinküste – jene jungen Menschen, denen eine solche Bildung bisher verwehrt blieb. Wir wollen dieses Ungleichgewicht ändern und in Zukunft noch mehr Kinder für Hygiene und unsere Umwelt sensibilisieren.
Helfen Sie Kindern, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen
Unser Ziel ist es, aus jeder der aus Plastik-Ziegeln gebauten Schulen in der Elfenbeinküste eine umweltfreundliche grüne Schule zu machen. Helfen Sie uns dabei und schenken Sie möglichst vielen Mädchen und Jungen eine Perspektive! Denn jedes Kind hat es verdient, in einer gesunden Umgebung aufzuwachsen und zu lernen. Vielen Dank!
Ich möchte helfen
** Dieser Blogbeitrag erschien zuerst auf der internationalen UNICEF-Website. Wir haben ihn für Sie übersetzt und ergänzt.