UNICEF-Innovationen: Hilfe-Hotline für werdende Väter
Hier kommt ein typisches Szenario aus Pakistan: Eine Frau ist schwanger, die Entbindung in ihrem kleinen Dorf ohne Arzt und Krankenhaus steht bevor – und wer darauf kaum vorbereitet wurde und oft nicht weiß, was da jetzt zu tun ist, ist der Vater.
Denn werdende Väter über Themen rund um Schwangerschaft und Geburt aufzuklären, ist in Pakistan und vielen anderen Ländern nicht üblich. Dabei sind es dort kulturell bedingt meist die Männer, die lebenswichtige Entscheidungen über Art und Ort der Geburt treffen oder die Geburten bezahlen.

Dieser Mann ist Opa und Papa zugleich: In Jalozai, Pakistan, kümmert er sich um seinen Enkel, denn die Eltern des Jungen sind bei einem terroristischen Angriff ums Leben gekommen.
© UNICEF/UNI59452/RamonedaVäter-Hotline fördert Gleichberechtigung
Väter sind in Pakistan bisher kein Teil der Debatte rund um bessere Gesundheitsversorgung von Schwangeren, Müttern und Kindern. Dabei möchten viele pakistanische Männer gerne mehr darüber erfahren und mehr verstehen. Für diese Benachteiligung gibt es viele Gründe: In Pakistan wird das Thema Schwangerschaft und Geburt als „Frauenthema“ abgetan, der weibliche Körper ist ein Tabu, es gibt nicht genug Ärzte für alle Familien.
Aber es ist hart, Verbesserungen für Frauen und Kinder anzustoßen, wenn gerade der Vater keine Ahnung davon hat, um was es geht. Daher sterben noch immer Tausende Frauen jedes Jahr im Kindbett.
Eine Innovation, die das Leben von Frauen und Babys rettet
Eine neue Idee holt pakistanische Papas und auch solche, die es noch werden wollen, jetzt ins Boot: Eine Hotline für Väter, „Rah e Maa“. Das bedeutet „Weg der Mutter“. Die Hotline bietet diskrete, leicht verständliche Basisinformationen für den Anrufer, der anonym bleiben kann und von der Hotline-Stimme „Dr. Saba“ zu Themen wie Hebammensuche, Kosten einer Geburt, was tun bei Komplikationen und vielen weiteren Fragen via Klick-Menü aufgeklärt wird.
Dr. Saba erklärt aber auch, welche Nahrung eine schwangere Frau braucht, um gesund zu bleiben und das Baby gesund zu ernähren. Oder welche Stadien eine Schwangerschaft durchläuft. Außerdem berichten Väter unter dem Klickmenü „Erfahrungen“ von ihren eigenen Geschichten rund um die Geburt. Sie erzählen von ihren Ängsten, Herausforderungen und geben Tipps.
So fördert UNICEF Ideen wie die Väter-Hotline
Die UNICEF-Innovationen sind neue und kostengünstige Ideen, die das Leben vieler Kinder weltweit verbessern – und zwar schnell, einfach und überall einsetzbar. Für die Förderung solcher Ideen hat UNICEF einen großen Fonds eingerichtet.
Die Väter-Hotline Rah e Maa ist ein UNICEF-gefördertes Projekt aus Pakistan. Es basiert auf einer Open-Source-Quelle, die auch von anderen Ländern problemlos umgesetzt und genutzt werden kann.

Bei so tollen Ideen für Väter können Daddys weltweit nur strahlen – so wie dieser Papa aus Port-au-Prince, Haiti, mit seiner fünf Monate alten Tochter.
Sie finden die Hotline gut? Oder haben eine Frage? Ich freue mich über Ihre Meinung und Anregungen unten im Kommentarfeld.
Papa-Glück und Papa-Sorgen weltweit
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Bild 1 von 5 | Hat schon viel Erfahrung: Jean Kalombo freut sich in der demokratischen Republik Kongo über sein siebtes Kind: den zwei Woche alten Marcel.
© UNICEF/DT2013-38954/Diana Mrazikova
Bild 2 von 5 | Dieser syrische Vater musste aus seinem Land flüchten. Gemeinsam mit seinem sieben Monate alten Baby ist er in einem mazedonischen Flüchtlingslager untergekommen.
© UNICEF/UN013612/Pappas-Capovs
Bild 3 von 5 | Im Arawa Gesundheitszentrum auf Papua Neu Guinea hält dieser Vater seinen sechs Monate alten Sohn, während er auf die Untersuchung beim Arzt wartet. Das Zentrum ist für besonders bedürftige Familien kostenfrei.
© UNICEF/UNI42605/Pirozzi
Bild 4 von 5 | Die kleine Sito K’ao (das bedeutet „Parfum“) und ihre Schwester haben Hunger. Während die Mutter auf der Suche nach Wasser ist, passt Sitos Vater auf beide Kinder auf. Durch die Nahrungskrise in Äthiopien gab es heute noch nichts zu essen.
© UNICEF/UN010125/Ayene
Bild 5 von 5 | Dieses Vater-Sohn-Duo lebt gemeinsam mit einer beduinischen Nomadengruppe bei Damaskus in Syrien. Der kleine Sohn ist erst wenige Tage alt.
© UNICEF
Vera Mäusbacher arbeitet im Bereich Kommunikation und Kinderrechte.