Indonesien: Millah macht Fortschritte
Viele Dinge fallen Millah aus Indonesien schwerer als anderen Mädchen und Jungen, denn sie kam mit einer geistigen Behinderung zur Welt. In der Schule kann sie kaum mithalten. Doch seit einiger Zeit erhält die Zwölfjährige besondere Unterstützung.
Einen Fuß nach dem anderen setzt Millah auf die Treppenstufen, ihre Hand umklammert das Geländer. Unten steht ihre Mutter und feuert sie an. Nur noch ein paar Schritte, dann hat sie es nach oben geschafft – und strahlt.
Der Zwölfjährigen fällt vieles schwerer als anderen Kindern, schon seit ihrer Geburt. Aufgrund einer geistigen Behinderung denkt sie langsamer als die meisten – und das macht sie unsicher: beim Treppensteigen, beim Spielen mit Freundinnen und Freunden, beim Laufen auf der Straße.
Als Millah eingeschult wird, merkt die Familie schnell, dass sie besondere Unterstützung braucht. Solche speziellen Hilfsangebote sind jedoch in ihrer Heimat Indonesien rar. Zwar fördert der Staat die Schulbildung von Mädchen und Jungen schon viel besser als noch vor einigen Jahren, aber das reicht längst nicht aus.
Millah hatte Glück: Vor drei Jahren startete ein von UNICEF unterstütztes Projekt, das Lehrerinnen und Lehrer einer normalen Schule zusätzlich darin ausbildet, Kinder mit Behinderung zu unterrichten.
Die Schule liegt ganz in der Nähe von Millahs Zuhause in der Stadt Ungaran auf der Insel Java. Millah wurde dort aufgenommen – und machte bald große Fortschritte. Inzwischen kann sie sogar lesen und schreiben. Das beflügelt sie, nimmt ihr etwas von der Unsicherheit und gibt ihr vor allem Zuversicht. Inzwischen glaubt sie fest daran: Eines Tages wird sie einen Beruf erlernen und für sich selbst sorgen können.