Weniger Kinderehen weltweit
Laut neuen UNICEF-Zahlen wurden 25 Millionen Kinderehen verhindert.
Die Verbreitung von Kinderehen ist laut UNICEF weltweit im letzten Jahrzehnt um 15 Prozent gesunken. Das entspricht 25 Millionen Kinderehen, die dank des Rückgangs in den letzten zehn Jahren verhindert wurden. Dennoch werden nach Schätzung von UNICEF jährlich nach wie vor zwölf Millionen Mädchen als Minderjährige verheiratet.
Die größten Fortschritte wurden in Südasien und dort vor allem in Indien erzielt. Zu dem Erfolg hat beigetragen, dass mehr Mädchen zur Schule gehen, die Regierung speziell in Programme für jugendliche Mädchen investiert und öffentlich sehr deutlich auf das Verbot und die Schädlichkeit von Kinderehen aufmerksam gemacht wurde.
„Wenn ein Mädchen im Kindesalter heiraten muss, hat das direkte und lebenslange Auswirkungen. Seine Chancen, die Schule abzuschließen, sinken. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass es Gewalt durch den Ehemann erfährt und es Komplikationen bei einer Schwangerschaft gibt“, sagt Anju Malhotra, Gender-Expertin von UNICEF. „Jeder Rückgang von Kinderehen ist eine gute Nachricht, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
Im Rahmen der „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ (Sustainable Development Goals) hat sich die Weltgemeinschaft das Ziel gesteckt, die Praxis der Kinderehen bis zum Jahr 2030 zu beenden. Um das zu erreichen, müsste der Fortschritt allerdings stark beschleunigt werden: Nach aktuellen Trends werden bis 2030 weitere 150 Millionen Kinderehen geschlossen werden.
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