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Sudan: Mindestens zehn Kinder bei eskalierender Gewalt im Bundesstaat Jezira getötet

Die Folgen des Krieges im Sudan sind katastrophal. In Teilen Nord-Darfurs herrscht eine Hungersnot. Starke Überschwemmungen haben die humanitäre Lage im Land zuletzt zusätzlich verschärft. In unserem Newsticker berichten wir regelmäßig über die Lage der Kinder.


Köln

+ + + + Update 29.10.2024, 13:30 Uhr + + + +

Die Gewalt im Sudan spitzt sich weiter zu. Allein in der vergangenen Woche wurden Berichten zufolge in Dörfern der Provinz Jezira mindestens 124 Menschen getötet – darunter zehn Kinder, einige von ihnen erst zehn Jahre alt. Mindestens 43 Kinder wurden verletzt.

„Berichte über Massenmorde, weit verbreitete sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie die Zerstörung von Häusern und Lebensgrundlagen sind erschütternd“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

Sudan Gewalt

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„Wir haben auch schreckliche Berichte erhalten, wonach mehrere Mädchen, einige erst 13 Jahre alt, Opfer von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen wurden, und dass Kinder inhaftiert wurden. Schätzungsweise 45.000 Menschen wurden zwischen dem 20. und 27. Oktober aus ihrem Zuhause in Tamboul und den umliegenden Dörfern vertrieben“, so Russell.

Die Gewalt muss enden

UNICEF fordert ein sofortiges Ende der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im Sudan. Schwere Verletzungen der Kinderrechte müssen aufhören. Kinder, die inhaftiert wurden, müssen unverzüglich freigelassen werden.

Darüber hinaus fordert UNICEF die Konfliktparteien auf, das internationale humanitäre Völkerrecht zu achten, die Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen zu schützen und sicheren, uneingeschränkten Zugang für humanitäre Teams zu gewährleisten. Gegenwärtig erschweren von den Konfliktparteien auferlegte bürokratische Hürden sowie Sicherheitsbedingungen die Lieferung der lebensrettenden Hilfe, die diese Kinder und Familien so dringend benötigen.

„Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, während Sudans Kinder unbeschreiblichen Horror erleben. Wir müssen jetzt alles dafür tun, um ihre Zukunft zu schützen und ihr Recht auf Sicherheit und Frieden zu verteidigen“, sagte Russell.

Spenden für Sudan

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Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

030-275807919presse@unicef.de

+ + + + Update 10.10.2024, 09:15 Uhr + + + +

Sudan: Mindestens 13 Kinder in Nord-Darfur getötet

Berichten zufolge wurden am vergangenen Freitag (4. Oktober) bei Angriffen in Al Kuma im sudanesischen Bundesstaat Nord-Darfur mindestens 13 Kinder getötet und vier weitere verletzt. Die getöteten Kinder waren zwischen sechs und 17 Jahre alt.

„Diese Angriffe auf Kinder sind inakzeptabel. Kinder sind diejenigen, die am meisten unter dem anhaltenden Konflikt im Sudan leiden“, sagte Sheldon Yett, Leiter von UNICEF im Sudan. „Kinder sollten überall sicher sein, in ihren Häusern, Nachbarschaften und auf den Straßen.“

Mehr als 150 Schulen und Krankenhäuser angegriffen

Seit Beginn des Konflikts im April 2023 wurden über 150 Schulen und Krankenhäuser im Sudan angegriffen. Gesundheitszentren, Wasserstellen und Marktplätze wurden beschädigt und zerstört.
Der Sudan verzeichnete im vergangenen Jahr die höchste Zahl schwerer Kinderrechtsverletzungen seit über einem Jahrzehnt. Dazu zählen Tötungen und Verstümmelungen, Vergewaltigungen von Kindern und die Rekrutierung als Kindersoldaten.

„Da der Konflikt unvermindert anhält, befürchten wir, dass dieses schreckliche Muster fortbestehen wird“, so Yett. „Tausende von Kindern und Familien sind in Gebieten gefangen, die von Gewalt, Unsicherheit und mangelndem Schutz betroffen sind. Die anhaltende Gewalt und die Missachtung der Sicherheit und der Rechte von Kindern müssen aufhören.“

UNICEF liefert 1,4 Millionen Dosen Cholera-Impfstoff

Um den aktuellen Cholera-Ausbruch im Sudan zu bekämpfen hat UNICEF am Wochenende (5. - 6. Oktober) 1,4 Millionen Dosen des oralen Cholera-Impfstoffs in den Sudan geliefert.

Seit Beginn des Ausbruchs im Juli wurden in zehn Bundesstaaten des Sudans mehr als 18.000 Cholerafälle und etwa 550 Todesfälle gemeldet.

Sudan: Cholera-Impfstoffe erreichen die Gemeinde dank UNICEF-Gesundheitshelfer*innen.

Der UNICEF-Gesundheitsbeauftragte Khattab Obaid prüft eine Lieferung mit Cholera-Impfstoffen.

© UNICEF/UNI655990/Elfatih

Die neue Lieferung von Impfstoffen ergänzt die 404.000 Dosen, die UNICEF bereits im September zur Verfügung gestellt hatte und wird in den laufenden Impfkampagnen eingesetzt. Ziel der Kampagnen ist es, etwa 1,8 Millionen Menschen in den am stärksten betroffenen Bundesstaaten gegen Cholera zu impfen.

Neben Cholera sind im Sudan gleichzeitig weitere Krankheiten wie Denguefieber, Malaria und Masern ausgebrochen. Anfang dieser Woche lieferte UNICEF daher auch rund 190.000 Dosen Malaria-Impfstoff.


+ + + + Update 20.09.2024, 10:00 Uhr + + + +

Sudan: Mehr als drei Millionen Kinder durch Cholera und andere Krankheiten gefährdet

Die Menschen im Sudan kämpfen zurzeit mit verschiedenen Krankheitsausbrüchen, unter anderem Malaria, Dengue-Fieber, Masern und Röteln. Besonders schwerwiegend ist die Situation in Hinblick auf Cholera.

Im August hatte das sudanesische Gesundheitsministerium offiziell den Ausbruch von Cholera erklärt, nachdem es zu einer Welle neuer Fälle gekommen war. Zwischen dem 22. Juli und dem 15. September wurden 8.457 Fälle von Cholera und 299 Todesfälle in acht Bundesstaaten gemeldet.

Cholera im Sudan

Der neunjährige Ejad lernt, wie er sich gründlich seine Hände wäscht, um sich vor Cholera zu schützen.

© UNICEF/UNI641403/Alfadil

Dass im Sudan gerade vermehrt Infektionskrankheiten ausbrechen, liegt vor allem daran, dass die Impfraten infolge des anhaltenden Konflikts zurückgegangen sind und Infrastruktur in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Abwasser und Hygiene zerstört wurde. Starke Regenfälle und Überschwemmungen begünstigen zusätzlich die Ausbreitung von Krankheiten. Viele Kinder im Sudan leiden unter Mangelernährung, wodurch sie anfälliger für Krankheiten sind.

„Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Bei schweren Regenfällen und Überschwemmungen können sich Krankheiten schneller ausbreiten und die Lage für die Kinder in den betroffenen Staaten und darüber hinaus kann sich erheblich verschlechtern“, sagt Sheldon Yett, UNICEF-Leiter im Sudan.

UNICEF führt Impfkampagnen gegen Cholera durch

Anfang September hat UNICEF 404.000 Cholera-Impfdosen in den Sudan geliefert, um eine Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

In dieser Woche hat UNICEF eine Impfkampagne im Bundesstaat Kassala begonnen. Danach sollen Impfkampagnen in anderen betroffenen Regionen folgen.

Darüber hinaus verteilt UNICEF unter anderem Tabletten zur Wasseraufbereitung an Familien, klärt über Hygienemaßnahmen auf und richtet medizinische Anlaufstellen ein, wo Menschen mit oralen Rehydrationssalzen versorgt werden.

+ + + + Update 12.09.2024, 13:15 Uhr + + + +

Sudan: Mindestens 30 Kinder bei Bombenangriff in Sennar getötet oder verletzt

Bei einem Bombenangriff in der Stadt Sennar im Südosten des Sudan wurden Anfang dieser Woche Berichten zufolge mindestens 30 Kinder getötet oder verletzt.

Solche Angriffe richten darüber hinaus verheerenden Schaden an und zerstören die lebenswichtige zivile Infrastruktur, auf die Kinder und Familien angewiesen sind.

Angriff in Sennar im Sudan

Zum Post bei X und dem vollständigen Statement von Sheldon Yett, UNICEF-Leiter im Sudan, gelangen Sie hier.

© UNICEF

Höchste Zahl schwerer Kinderrechtsverletzungen im Sudan

„Die Welle der Gräueltaten gegen Kinder im Sudan muss aufhören,“ appelliert Sheldon Yett, UNICEF-Leiter im Sudan. “Gewalt gegen Kinder und Angriffe auf die zivile Infrastruktur müssen ein Ende haben.”

2023 verzeichnete der Sudan die höchste Zahl schwerer Kinderrechtsverletzungen seit über einem Jahrzehnt. Besonders betroffen sind Mädchen, die zunehmend sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Auch in diesem Jahr liegen den Vereinten Nationen Informationen über eine schockierende Anzahl von Kindern vor, die durch schwere Luftangriffe, den Einsatz von Artillerie und Kleinwaffen getötet oder verstümmelt wurden.

UNICEF fordert alle Akteure dringend auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und Kinder zu schützen.

+ + + + Update 27.08.2024, 17:15 Uhr + + + +

Dammbruch bringt tausende Kinder und Familien in Gefahr

In Folge starker Regenfälle ist am Sonntag der Arbaat-Staudamm nordwestlich der Hafenstadt Port Sudan gebrochen. Dabei wurden 20 umliegende Dörfer zerstört und 30 Menschen kamen ums Leben. Insgesamt sind bis zu 50.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen und nun dringend auf Trinkwasser, Nahrungsmittel und Unterkünfte angewiesen.

Durch die Überschwemmungen wurden auch wichtige Infrastruktur wie Strom- und Wasserleitungen beschädigt und große landwirtschaftliche Flächen zerstört.

Der Arbaat-Damm ist zudem die wichtigste Wasserquelle für die Versorgung der Hafenstadt Port Sudan. Die Zerstörung des Damms wird erhebliche Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben.

UNICEF und andere Organisationen sind derzeit vor Ort, um die Hilfe für die betroffenen Menschen zu koordinieren.

Anhaltende Regenfälle vertreiben mehr als 100.000 Menschen

Etwa 317.000 Menschen im Sudan sind inzwischen von schweren Regenfällen und Überschwemmungen betroffen. Schätzungsweise 118.000 Menschen wurden seit Beginn der Regenzeit im Juni vertrieben. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Nord-Darfur, West-Darfur sowie River Nile.

Überschwemmungen im Sudan

Viele Straßen im Sudan wurden durch schwere Regenfälle überflutet.

© UNICEF/UNI618360/Alfadil

UNICEF liefert Hilfe über wieder geöffneten Grenzübergang Adré

Am Montag (26. August) brachte UNICEF lebenswichtige Nahrungsmittel für etwa 12.000 Kinder über Adré vom Tschad nach Darfur im Sudan. Nach monatelanger Schließung des Grenzübergangs wurde dieser in der vergangenen Woche wieder geöffnet. Die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln ist angesichts der vor kurzem festgestellten Hungersnot in Teilen Nord-Darfurs dringend notwendig.

Unbenannt
© UNICEF

+ + + + Update 23.08.2024, 13:00 Uhr + + + +

Sudan: Starke Regenfälle und Überschwemmungen erschweren Hilfslieferungen

Seit Beginn der Regenzeit im Sudan drohen starke Regenfälle und Überschwemmungen die humanitäre Hilfe weiter zu erschweren. Immer wieder werden Straßen überflutet und sind teilweise nicht passierbar. Einige wichtige Brücken wurden bereits zerstört. Manche Gemeinden sind komplett von Hilfe abgeschnitten.

Tausende Menschen sind von den Überschwemmungen betroffen. Die überdurchschnittlichen Regenfälle werden voraussichtlich noch bis September anhalten.

In diesem Video berichtet unser Kollege James Elder, wie UNICEF trotz der Herausforderungen Hilfe für Kinder und ihre Familien ermöglicht:

Überschwemmungen begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten

Die Regenzeit verschlimmert die ohnehin schon verheerende humanitäre Lage im Sudan. Starke Regenfälle und Überschwemmungen tragen dazu bei, dass sich Krankheiten schneller ausbreiten. In einigen Staaten des Sudan breiten sich bereits jetzt Krankheiten wie Cholera, Masern und Malaria aus. Diese Krankheiten gefährden Kinder besonders.

„Wenn Kinder krank werden, sind sie anfälliger für Mangelernährung und mangelernährte Kinder sind wiederum einem erhöhten Risiko ausgesetzt, schwer zu erkranken“, so Sheldon Yett, Leiter von UNICEF im Sudan.

Grenzübergang Adré zwischen Tschad und Sudan wieder geöffnet

In dieser Woche haben die Vereinten Nationen erstmals seit Monaten Hilfslieferungen durch den wieder geöffneten Grenzübergang in Adré in den Sudan gebracht.

Der Grenzübergang vom Tschad in den Sudan ist der kürzeste Weg für humanitäre Hilfe in den Sudan, insbesondere in die Region Darfur, und eine Lebensader für Kinder und ihre Familien. Der wiedereröffnete Grenzübergang ergänzt humanitäre Hilfslieferungen über den Übergang Tine in Nord-Darfur oder die Route von Port Sudan im Osten des Landes.

Die Öffnung des Grenzübergangs in Adré ist ein wichtiger Schritt. Es braucht grundsätzlich einen ungehinderten und sicheren Zugang für die dringend benötigte humanitäre Hilfe, um alle Kinder und ihre Familien mit lebensrettender Hilfe zu erreichen.

+ + + + Update 14.08.2024, 15:45 Uhr + + + +

Sudan: Hoffnung auf Waffenruhe, Angst vor Ausweitung der Hungersnot

In Genf beginnen heute Gespräche über eine Waffenruhe im Sudan – ein winziger Hoffnungsschimmer für die Menschen, die seit fast 16 Monaten unter dem brutalen Konflikt leiden. Fünf Millionen Kinder wurden aus ihrem Zuhause vertrieben, so viele wie in keinem anderen Land der Welt.

Bei einem Medien-Briefing in Genf schilderte UNICEF-Sprecher James Elder, zugeschaltet aus dem Sudan, die schreckliche Gewalt, der Kinder ausgesetzt sind. "Am Samstagmorgen spielte eine lokale Jungenfußballmannschaft in einem Kinderschutzzentrum von UNICEF im Bundesstaat Khartum, als eine Granate das Fußballfeld traf. Zwei Jungen wurden getötet; fast die gesamte Mannschaft wurde verletzt. Ich traf diese Kinder im Krankenhaus und im Kinderschutzzentrum von UNICEF. Sie sind völlig verstört", berichtet Elder. "Ich fragte die Teamkollegen eines getöteten Jungen, wann sie wieder spielen wollten. Ihre Antwort war: 'Niemals'".

Tausende Kinder seien bereits getötet oder verletzt worden. Es gebe zahlreiche Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen sowie Rekrutierungen von Kindersoldaten und Kindersoldatinnen.

Sudan: Verletztes Mädchen in einem von UNICEF unterstützten Krankenhaus in Khartum.

Verletztes Mädchen in einem von UNICEF unterstützten Krankenhaus in Khartum.

© UNICEF/UNI625468/Isamaldeen

UNICEF: Angst vor Ausweitung der Hungersnot

UNICEF ist in großer Sorge, dass sich die Hungersnot im Sudan ausweiten könnte. Bisher wurde im Flüchtlingslager Zamzam in Nord-Dafur festgestellt, dass die verzweifelte Lage der Menschen die Grenze zur Hungersnot überschritten hat. Doch auch 13 weitere Gebiete des Sudan sind am Rande einer Hungersnot. Dort seien 143.000 Kinder lebensbedrohlich mangelernährt, sagte Elder.

"Wenn nicht gegengesteuert wird, könnten in den kommenden Monaten Zehntausende sudanesische Kinder sterben. Zehntausende. Und das ist keineswegs das schlimmste Szenario."

UNICEF fordert eine sofortige Waffenruhe, einen besseren und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe auch über Konfliktlinien und Grenzen hinweg sowie eine massive Aufstockung der Gelder, um Hilfe für betroffene Kinder und ihre Familie zu leisten.

Das vollständige Statement von James Elder finden Sie hier: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/sudan-zehntausende-kinder-koennten-sterben/359180

++++ Update 09. August 2024, 11:00 Uhr ++++

Hungersnot im Sudan: Das stille Leid bleibt eine weitgehend unsichtbare Katastrophe

In der vergangenen Woche wurde in Nord-Darfur im Sudan eine Hungersnot festgestellt. Es ist erst das dritte Mal in zwei Jahrzehnten, dass vom Famine Review Committe (FRC) eine Hungernot festgestellt wurde. Bereits jetzt sterben Kinder im Sudan an Hunger und Krankheiten und es ist zu erwarten, dass in diesem Jahr 730.000 Kinder von schwerer akuter Mangelernährung betroffen sind.

„Das Leid der Kinder und ihrer Familien ist so groß, dass die Hungersnot im Sudan auf jeder Nachrichtenseite und in jeder Sendung einen prominenten Platz haben sollte. Doch leider findet die Verzweiflung der Menschen im Schatten anderer Krisen und Themen kaum Aufmerksamkeit“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Tweet von UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider

Zum Post von Christian Schneider auf X gelangen Sie hier.

UNICEF: Über Monate vor Hungersnot gewarnt

UNICEF und andere Hilfsorganisationen haben wiederholt vor einer drohenden Hungersnot im Sudan gewarnt. „Vielleicht ist die Dringlichkeit, die sich aus der nun tatsächlich herrschenden Hungersnot ergibt, nicht deutlich geworden“, so Schneider. Dabei hat sich die humanitäre Lage der Menschen in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert.

UNICEF fordert dringend einen besseren und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe sowie finanzielle Mittel, um Hilfe für betroffene Kinder und ihre Familie zu leisten. Nur so kann verhindert werden, dass sich die Hungersnot auf weitere Teile des Landes ausweitet.

Das vollständige Statement von Christian Schneider finden Sie hier.

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++++ Update 02. August 2024, 11:00 Uhr ++++

Sudan: Hungersnot in Nord-Darfur bedroht Kinderleben

Nach mehr als 15 Monaten Krieg im Sudan hat eine katastrophale Kombination aus Konflikt, Vertreibung und eingeschränktem Zugang zu humanitärer Hilfe zu einer Hungersnot im Zamzam-Camp für Vertriebene in Nord-Darfur geführt. Kinder zahlen dafür den höchsten Preis.

Hungersnot in Teilen Sudans

Hanona ist mit ihrem Sohn zu einer Gesundheitsuntersuchung in ein Ernährungszentrum in Nord-Darfur gekommen.

© UNICEF/UN0836594/Zakaria

Die Feststellung der Hungersnot bedeutet, dass Kinder bereits an Hunger und damit zusammenhängenden Krankheiten wie Mangelernährung und Infektionen sterben. Viele weitere Mädchen und Jungen drohen ihr Leben zu verlieren, wenn jetzt nicht schnell gegengesteuert wird.

Die Hungersnot in Teilen Nord-Darfurs sollte uns alle wachrütteln. Die Ursachen sind menschengemacht. Die Warnsignale waren und sind nicht zu übersehen. Das Überleben der Kinder hängt davon ab, dass Waffen endlich ruhen und Kinder ohne Einschränkungen mit Hilfe erreicht werden können. Tausende Kinder kämpfen um ihr Überleben, ihre Eltern sind verzweifelt und machtlos, weil es an allem fehlt. Ihre Körper sind so geschwächt, dass sie Krankheiten nichts entgegensetzen können.

Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland

UNICEF appelliert erneut an alle Akteure, humanitären Organisationen ungehinderten und sicheren Zugang zu Kindern und Familien in Not zu gewähren. Wir müssen in der Lage sein, alle Zugangswege zu nutzen, über Konfliktlinien und Grenzen hinweg. Die Kinder im Sudan können nicht warten. Sie brauchen Schutz, Zugang zur Grundversorgung und, mehr als alles andere, einen Waffenstillstand und Frieden.

Weitere Informationen zur Feststellung der Hungersnot finden Sie hier.

Überleben von Kindern in Gefahr

Bereits vor Feststellung der Hungersnot im Zamzam-Camp für Vertriebene waren 3,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt – 730.000 von ihnen droht ohne Spezialnahrung und medizinische Versorgung unmittelbar Lebensgefahr.

Im Video berichtet Mira Nasser, UNICEF-Kommunikationsleiterin im Sudan (Stand: Juli 2024):

Der Sudan ist zudem das Land mit den meisten geflüchteten Kindern weltweit. Rund fünf Millionen Kinder mussten vor den Kämpfen fliehen – so viele Kinder wie in ganz Berlin, Baden-Württemberg und Bayern zusammen.

Im Gegensatz zur Darfur-Krise vor zwanzig Jahren erstreckt sich die derzeitige Krise über das gesamte Land, einschließlich der Hauptstadt Khartum und des Bundesstaates Jezira, die einstige Kornkammer des Sudan.

++++ Update 01. August 2024, 17:50 Uhr ++++

Sudan: Bedingungen einer Hungersnot in Teilen Nord-Darfurs

Laut einer aktuellen Analyse zur Ernährungssicherheit, der sogenannte Integrated Food Security Phase Classification (IPC), herrschen in Teilen Nord-Darfurs im Sudan Bedingungen einer Hungersnot, insbesondere im ZamZam-Camp für Vertriebene im Süden der schwer umkämpften Stadt Al-Fashir. Mehr als 400.000 Menschen leben inzwischen in diesem riesigen Camp für Menschen, die vor dem bewaffneten Konflikt auf der Flucht sind.

„Die heutigen Berichte über Bedingungen einer Hungersnot in Teilen Nord-Darfurs im Sudan bestätigen unsere schlimmsten Befürchtungen: Kinder verhungern, weil die schreckliche Gewalt kein Ende findet. Wir dürfen nicht zulassen, dass noch mehr Kinder ihr Leben verlieren. Es braucht jetzt einen Waffenstillstand, diese menschengemachte Tragödie muss nach über 15 Monaten endlich gestoppt werden. Jeder Tag ist für die Kinder eine Frage von Leben und Tod“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Der anhaltende Konflikt im Sudan hat zu einer katastrophalen humanitären Lage für Kinder und ihre Angehörigen geführt. Hunderttausende Familien mussten fliehen, in den Notunterkünften gibt es kaum oder gar keine Grundversorgung, lebensbedrohliche Krankheiten breiten sich aus. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird immer wieder durch die massive bewaffnete Gewalt eingeschränkt.


++++ Update 09. Juli 2024, 17 Uhr ++++

Kindern droht Katastrophe epischen Ausmaßes

Im Sudan steht das Leben Hunderttausender Kinder auf dem Spiel – doch kaum jemand schaut hin. Rund 14 Millionen sind dringend auf Hilfe angewiesen – ungefähr so viele Kinder, wie in ganz Deutschland leben. Das Land steht vor einer verheerenden Hungerkatastrophe - so verheerend wie seit der Darfur-Krise der 2000er Jahre nicht mehr. Fast vier Millionen Kinder leiden unter Mangelernährung. Rund 730.000 sind so schwer betroffen, dass ihr Leben in Gefahr ist. Lebensmittel, Wasser und Medikamente sind knapp.

Sudan: Mädchen isst therapeutische Spezialnahrung.

Die 7 Monate alte Genan isst therapeutische Spezialnahrung im Kinderkrankenhaus im Sudan, wo sie im Rahmen eines Ernährungsprogramms zur Behandlung von Mangelernährung aufgenommen wurde.

© UNICEF/UNI593610/Hasouna

Schwere Kinderrechtsverletzungen gefährden das Überleben der Kinder

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich Berichte über schwere Kinderrechtsverletzungen im Jahr 2023 verfünffacht, darunter insbesondere die Rekrutierung und der Einsatz von Kindern durch Streitkräfte und bewaffnete Gruppierungen sowie die Tötung, Verstümmelung und sexualisierte Gewalt gegen Kinder.

Mehr als 136.000 Menschen durch Kämpfe im Bundesstaat Sennar vertrieben

Immer mehr Kinder müssen ihr Zuhause verlassen. Mehr als fünf Millionen Kinder befinden sich bereits auf der Flucht – so viele Kinder wie in ganz Berlin, Baden-Württemberg und Bayern zusammen.

Zuletzt haben sich die Kämpfe auch im Bundesstaat Sennar weiter ausgeweitet. Seit dem 24. Juni 2024 sind mehr als 136.000 Menschen aus umkämpften Gebieten geflohen. Immer wieder gibt es Berichte über Plünderungen und gewaltvolle Übergriffe.

UNICEF-Teams leisten Nothilfe für Kinder

UNICEF unterstützt gemeinsam mit seinen Partnern Millionen Kinder im Sudan und den Nachbarländern und setzt alles daran, den Zugang zu wichtigen Hilfsgütern aufrecht zu erhalten. Seit Beginn des Konflikts hat UNICEF mehr als 18.500 Tonnen lebenswichtiger Hilfsgüter in den Sudan geliefert, auch in schwer zugängliche Gebiete.

Ein Faktenblatt zur Situation der Kinder steht hier zur Verfügung.