Ali Haj Suleiman, Syrien
Syrien: Auf den Müllhalden des Krieges
Idlib, die letzte syrische Provinz, die von den Truppen des Präsidenten Baschar al-Assads noch nicht zurückerobert ist. Bevor es hier zum befürchteten blutigen Finale eines mittlerweile zehn Jahre währenden Bürgerkrieges kommt, suchen Flüchtlinge aus anderen Regionen des Landes verzweifelt nach Verdienstmöglichkeiten.
Darunter Kinder, die auf den Halden ausgedienter und manchmal noch scharfer Munition das Altmetall zusammentragen: Mörser-Granaten, Projektile, Hülsen, Raketengehäuse, die Reste von Cluster-Bomben. In einen Krieg hinein sind sie geboren, im Krieg sind sie aufgewachsen, tausende Mädchen und Jungen sind in ihm gestorben.
Und mehr als fünf Millionen Kinder hat der Krieg zu Flüchtlingen gemacht, innerhalb des Landes oder über dessen Grenzen hinaus. Der syrische Fotograf Ali Haj Suleiman hat das Schuften auf den Waffenbergen dokumentiert.
Der Fotograf: Ali Haj Suleiman, Syrien (Agentur Middle East Images)
Ali Haj Suleiman, geboren 1999, hat als Junge in Damaskus gelebt und davon geträumt, Arzt zu werden. Er war 14 Jahre alt, als sein Vater verhaftet wurde. Der Junge zog mit seiner Familie zurück in seine Heimat, die Provinz Idlib.
2017 begann er zu fotografieren, um, wie er sagt, „das Leiden der Syrer und die Gewalt gegenüber Zivilisten“ zu dokumentieren. Darunter sind zerstörte Schulen, Kinder in Trümmerlandschaften, Kinder als Opfer von Bombenangriffen.