Daniele Vita, Italien
Italien: Das Erbe der Mysterien
In der „Heiligen Woche“ werden viele sizilianische Städte zum Schauplatz schwermütiger, mitunter gar gespenstisch anmutender Prozessionen, bei denen auch Kinder eine Rolle spielen, immerhin als Engel.
Der italienische Fotograf Daniele Vita, dessen Vater einst als 15-Jähriger mit seiner Familie aus dem armen Süden des Landes in eine Stadt nördlich von Rom emigrierte, ist über viele Jahre hinweg immer wieder nach Sizilien gereist – nicht zuletzt, um seinen Vater zu verstehen und den Bruch in der Biografie von Migranten. Vita hat in den Kindergesichtern bei der „Heiligen Woche“ seine eigene Kindheit gesucht, Spuren eines feierlichen Glaubens, Sehnsucht nach dem Behütetsein in Traditionen, zugleich den Hauch von Verzweiflung, wie er schreibt.
Biografie: Daniele Vita, Italien (Freier Fotograf)
Daniele Vita, 1975 in Vetralla in der Toskana geboren, hat noch während seines Studiums der Soziologie und Anthropologie die Fotografie für sich entdeckt, um sich ihr ganz zu widmen. Er fotografierte zunächst in einem Frauengefängnis und das Leben von Migrantenin Rom. Weitere Projekte, allesamt in Schwarz/Weiß fotografiert und teils als Buch erschienen, führten ihn nach Ventimilia, zu syrischen Flüchtlingen in der Türkei und auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa. Vita ist seit 2006 auf vielen italienischen Foto-Festivals vertreten. Er lebt gegenwärtig wieder auf Sizilien.