Antonio Aragón Renuncio, Spanien
Burkina Faso: In der Unterwelt
Die Erschöpfung ist ihm ins Gesicht geschrieben: Gold ist für diesen Jungen keine Verheißung, nur Plage. Es geht nicht um Nuggets, es geht um kleinste Körnchen, für die Männer, Frauen und auch viele Kinder Höhlen und Gänge in die Erde graben; hungernd, durstend, hustend, tags und nachts. Eine Unterwelt, die für Minenkonzerne längst als erschöpft gilt, für die Angehörigen des Volks der Mossi in Burkina Faso aber noch eine winzige Ernte birgt. Es geht hier auch für Kinder um harte körperliche Arbeit, nicht um gelegentliche Hilfe im Haushalt, nicht ums Zeitungsaustragen.
Nach aktuellen Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen weltweit noch immer 152 Millionen Jungen und Mädchen arbeiten, beraubt um ihre elementaren Rechte und Chancen. 73 Millionen von ihnen schuften zum Beispiel in Minen und Textilwerkstätten, auf Farmen und in Ziegeleien oder werden in Privathaushalten und in Bordellen ausgebeutet. Fast 25 Prozent von ihnen sind unter zwölf Jahre alt. Antonio Aragón Renuncio hat die Qual der Goldsucher-Kinder von Burkina Faso festgehalten – bis zu den Friedhöfen, auf denen viele von ihnen liegen.
Biografie: Antonio Aragón Renuncio, Spanien (Freier Fotograf)
Antonio Aragón Renuncio, geboren 1971, fotografiert professionell seit Mitte der 1990er Jahre. Er gründete die Fotografen-Gesellschaft „Nostromo“, arbeitete für verschiedene Nachrichten-Agenturen, organisiert Foto-Festivals und ist Präsident der von ihm gegründeten NGO „Oasis“, die medizinische Projekte in Westafrika unterstützt.
Renuncio blickt auf über 100 Ausstellungen zurück und ist vielfach international ausgezeichnet worden. Er ist bereits Gewinner des „UNICEF-Foto des Jahres“ 2018 – und in diesem Jahr mit einer weiteren Arbeit vertreten, für die er eine ehrenvolle Erwähnung erhält.