Christian Werner, Deutschland

Syrien: Nichts ist vorbei

Aleppo in Schutt, Homs eine Apokalypse: Nur schlimmer noch Hiroshima und Nagasaki, nur vielleicht Dresden, Kassel, Köln am Ende des Zweiten Weltkriegs sahen so aus wie einige syrische Städte 2017 aussehen. In den Ruinen: Mädchen wie Victoria, mit ihrem Bruder und den Eltern immerhin lebend und zurückgekehrt in ein Haus, das nicht mehr bewohnbar ist.

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Zwischen den Trümmern: Kinder, die nach Brennholz suchen, durch zerstörte Läden stöbern, auf Steinwüsten blicken, verhungernde Katzen finden. Wie hier noch einmal von vorne beginnen? Unter welchem Dach schlafen? Auf welche Schule gehen? Auf welche Hilfe hoffen? Wie den nächsten Winter überdauern? Nichts ist hier schon vorbei, nichts ist hier schon Frieden. Und nirgendwo ein Marshallplan, kein Ende des alten Regimes.

Der deutsche Fotoreporter Christian Werner, Jahrgang 1987 und an der Hannoverschen Hochschule für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie ausgebildet, war in Aleppo und Homs nach deren Rückeroberung durch die Truppen des von Russland und dem Iran unterstützten Baschar al-Assad. Werner hat für die Agenturen laif und Zeitenspiegel gearbeitet, unter anderem in Spiegel, Zeit und Washington Post veröffentlicht und zählte bereits 2014 zu den Ausgezeichneten beim UNICEF-Foto des Jahres, damals mit einer Reportage über die vom IS verfolgten Jesiden im Irak. Zu Werners großen Fotoreportagen gehört die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer. Mithin eine zweite Tragödie, die noch kein Ende hat.

Biografie: Christian Werner (Freier Fotograf)

UNICEF Foto des Jahres: Christian Werner
© Christian Werner


Christian Werner is a freelance multimedia/photojournalist based in Boitzum, Germany. Chris, born in 1987, studied from 2009 to 2014 photojournalism and documentary photography at the University of Hanover. He works as a freelance photojournalist and published his photos and stories, among others, in Der Spiegel, Die Zeit, TIME Magazine, The Washington Post and many more.

From 2012 -2016 Christian Werner was represented by the German reportage agency laif. In late 2016 Chris is represented by Zeitenspiegel. His photographic focus is the processing of social injustice, conflicts and geopolitical issues. His work has been awarded several times and frequently exhibited internationally. In 2015 Chris participated at the World Press Joop Swart Mastercalss in Amsterdam. 2016 Chris has been chosen in the 30 under 30 Europe Forbes List in the Media category. In late summer 2016 he begins working with MOAS (Migrant Offshore Aid Station).


1. Platz: Muhammed Muheisen
Das Gesicht einer geschundenen Kindheit. Es ist Zahras Gesicht, das Antlitz eines fünfjährigen syrischen Mädchens in einem Flüchtlingslager in Jordanien. Zahras Eltern flohen mit ihr und sieben weiteren Kindern vor dem Krieg in Syrien.
Ehrenvolle Erwähnungen
Neben den ersten drei Plätzen zeichnete die unabhängige Expertenjury beim UNICEF-Foto des Jahres sieben Fotografen mit Ehrenvollen Erwähnungen aus. Die Reportagen zeigen die Lebenssituation von Kindern aus unterschiedlichen Ländern weltweit.
Der Wettbewerb
Mit der international renommierten Auszeichnung "UNICEF-Foto des Jahres" prämiert UNICEF Deutschland Fotos und Fotoreportagen, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren.