© UNICEF/UNI585200/EtgesTeilnehmer des jährlichen Treffens der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
UNICEF-Aktionen

Gemeinsam wirksam gegen Krisen und Weltschmerz: 6 junge UNICEF-Engagierte geben Tipps

Das beste Mittel gegen Weltschmerz? Engagierte aus den Hochschulgruppen haben wertvolle Tipps für dich zusammengetragen, um angesichts all der Kriege und Krisen nicht im Weltschmerz zu versinken! 


von Inge Brueck-Seynstahl & Michelle Busch

Kennst du dieses beklemmende Gefühl, das sich in deiner Brust breit macht, wenn du an deine Zukunft denkst? Kennst du diese tiefsitzende Traurigkeit, wenn du dir die Welt dort draußen ansiehst? Diesen psychischen Schmerz nennen Expert*innen Weltschmerz. Viele junge Leute empfinden die Welt heute als bedrohlich, fühlen sich ohnmächtig und sorgen sich um ihre eigene Zukunft und ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten, friedlichen Leben.

Für uns war das Anlass genug, um unsere Engagierten in den UNICEF-Hochschulgruppen zu fragen, wie sie mit ihren Zukunftsängsten umgehen und welche Lösungen sie für sich gefunden haben. Getroffen haben wir sie beim jährlichen UNICEF-Hochschulgruppen Summit, der zuletzt in Aachen stattfand. Rausgekommen sind vier Tipps gegen den Weltschmerz, die wir dir hier vorstellen möchten!

Gegen Weltschmerz, für Selbstwirksamkeit: Tipps von jungen UNICEF-Engagierten

1. Probleme verstehen – Insights erfahren

Wenn uns Nachrichten täglich von neuen Herausforderungen und Krisen berichten, passiert es leicht, dass wir uns überwältigt und ängstlich fühlen. Doch Wissen und Verständnis sind mächtige Werkzeuge, um Ängste zu überwinden und konkrete Lösungen für Probleme zu entwickeln.

Angst entsteht oft aus dem Unbekannten, aus dem Gefühl der Hilflosigkeit und der Unsicherheit über das, was kommen mag. Indem wir uns bemühen, die Welt und ihre komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen, können wir dieses Unbekannte in etwas Bekanntes verwandeln. Wir beginnen, die Ursachen von Problemen zu erkennen und können so unsere Ängste in konstruktive Energie umwandeln.

Mustafa‘s Tipp für dich: Je mehr Insights du hast, umso besser kannst du die Ursachen von Problemen erkennen. Und dann kannst du auch Lösungen finden!

Mir hilft es, durch UNICEF noch mehr zu erfahren, zum Beispiel was aktuell im Gaza-Streifen passiert, was im Südsudan oder in der Ukraine los ist, aber auch an anderen Orten der Welt. Durch Mitarbeitende, die die Kinder vor Ort besucht haben und uns von den Geschichten dahinter berichten, bekommt man einen echten Einblick. Das berührt einen sehr und lässt einen besser verstehen, was in der Welt vor sich geht.

Mustafa, 25, UNICEF-Hochschulgruppe Freiburg
Portrait des 25-jährigen Mustafa aus der UNICEF-Hochschulgruppe Freiburg

2. Kleinigkeiten zahlen auf das große Ganze ein

Weltschmerz kann auch etwas Gutes haben, nämlich dann, wenn er als Quelle der Veränderung dient! Natürlich können wir nicht alle Probleme der Welt lösen. Aber es hilft unserer Psyche, wenn wir aktiv werden und etwas tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Maurice hilft es immer, wenn er hört, welche positiven Veränderungen bereits erreicht worden sind. Dank seines Engagements blickt er mit Hoffnung in die Zukunft.

Maurice Tipp: Jede Kleinigkeit zählt und motiviert!

Wenn ich von den großen positiven Entwicklungen höre, zum Beispiel dass der Welthunger in den letzten 50 Jahren deutlich reduziert wurde, dann weiß ich, dass wir mit unseren Aktionen dazu beigetragen haben. Weil am Ende zählt jede Kleinigkeit. Das ist die Bestätigung, dass unser Engagement was bringt.

Maurice, 28, UNICEF-Hochschulgruppe Bochum
Portrait des 28-jährigen Maurice aus der UNICEF-Hochschulgruppe Bochum

Kleine Schritte, große Wirkung – Alex fühlt sich auch durch kleine, lokale Aktionen richtig wirksam. Ihr Tipp an dich: Jede noch so kleine lokale Aktion kann eine Welle der Veränderung auslösen.

Ich fühle mich wirksam, weil Kleinigkeiten helfen. Man denkt immer direkt an die großen Krisen, aber man kann auch lokal so viel bewegen. Kinder hier in Deutschland über ihre Rechte aufzuklären oder sich politisch für Kinderrechte einzusetzen, ist ein Win für uns alle. Wir sind alle Teil eines großen Ganzen und sollten auf gar keinen Fall den Kopf in den Sand stecken.

Alex, 25, UNICEF-Hochschulgruppe Mannheim
Portrait der 25-jährigen Alexandra aus der UNICEF-Hochschulgruppe Mannheim

Jedes Gespräch, jeder Workshop, der zum Beispiel Kindern hilft, ihre eigenen Rechte zu verstehen, stärkt sie für die Zukunft. Es befähigt sie, für sich selbst einzustehen und trägt dazu bei, eine Kultur der Achtung und des Schutzes von Kinderrechten zu schaffen. Sich politisch für Kinderrechte einzusetzen, mag vielen wie eine große Aufgabe erscheinen, aber auch hier zählt jeder Beitrag. Ob es darum geht, eine Petition zu unterschreiben, mit Politiker*innen zu sprechen oder sich in einer Organisation zu engagieren – jede Handlung ist ein Sieg für uns alle.

3. Anerkennung und Positives Feedback

Wenn man rausgeht und bei unseren Aktionen direkt mit den Leuten in Kontakt kommt, bekommt man schnell positives Feedback. Bei unserer letzten Aktion, dem Park Clean-up, haben wir von Leuten gehört, dass sie das cool finden, was wir tun und das Problem einfach angehen.

Caity, 23, UNICEF-Hochschulgruppe Dortmund
Portrait der 23-jährigen Caitlyn aus der UNICEF-Hochschulgruppe Dortmund

Solche Momente sind eine kraftvolle Erinnerung daran, dass alle die Macht haben, Veränderung zu bewirken und dass unsere Bemühungen von der Gemeinschaft wertgeschätzt werden. Es zeigt uns, dass das, was wir tun, nicht nur für die Umwelt wichtig ist, sondern auch von den Menschen in unserem Umfeld anerkannt wird. Caitys Tipp an dich: Gutes tun und für andere einstehen gibt dir auch selbst Kraft!

Ouidad kann das nur bestätigen. Sie zieht viel Kraft und Erfüllung aus den lokalen Aktionen ihrer Hochschulgruppe, insbesondere wenn sie mit Kindern arbeitet:

Das Lächeln der Kinder bei unseren lokalen Aktionen ist Belohnung genug. Ein Kind zu sehen, dem du ein Lächeln auf die Lippen zaubern kannst, das ist eine Dankbarkeit, die einen sehr erfüllt.

Ouidad, 24, UNICEF-Hochschulgruppe Dortmund
Portrait der 24-jährigen Ouidad aus der Hochschulgruppe Dortmund

4. Gemeinsam stark – Wie unsere Gemeinschaft Hoffnung und Handlungskraft gibt

Viele Menschen fühlen sich mit ihren Ängsten allein gelassen. Doch es gibt einen Ort, der uns daran erinnert, dass wir gar nicht alleine sind – unsere Gemeinschaft. Simons Tipp deshalb für dich: In einer Gemeinschaft findest du den Mut, dich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und sie zu überwinden!

Sich mit einer Gemeinschaft zusammen für Werte wie Demokratie und Vielfalt einzusetzen und Probleme proaktiv angehen, hilft mir sehr inmitten einer Gesellschaft, deren Umgangston rauer geworden ist. Diese Gemeinschaft zeigt mir, dass ich nicht alleine bin mit all diesen Sorgen, sondern dass wir uns aktiv für eine positive Entwicklung einsetzen können.

Simon, 18, UNICEF-Gruppe Lippstadt
Portrait des 18-jährigen Simon aus der UNICEF-Gruppe Lippstadt

Die Kraft von Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit erleben beim HSG Summit von UNICEF

Durch das Engagement in der Gemeinschaft entdecken wir, dass alle von uns wertvolle Fähigkeiten und Perspektiven beitragen können. Wir lernen, dass unsere individuellen Beiträge – ob groß oder klein – wesentlich sind und dass wir gemeinsam eine Kraft darstellen, die echten Wandel bewirken kann. Diese Erkenntnis ist ungemein kraftvoll. Sie verwandelt Sorge in Hoffnung und Passivität in Aktion. Sie ermutigt uns, uns für die Dinge einzusetzen, die uns am Herzen liegen, und zeigt uns, dass wir durch Zusammenarbeit eine positive Entwicklung in Gang setzen können.

Für unsere Engagierten aus den Hochschulgruppen gab es diesen besonderen Ort der Gemeinschaft, der Hoffnung, der Kraft und der Selbstwirksamkeit beim HSG Summit in Aachen. UNICEF-Mitarbeiter*innen brachten packende Stories und Insights aus internationalen Hilfsprojekten mit, in Workshops planten Engagierte neue Aktionen und mobilisierten die Bürger*innen von Aachen mit einer großen Stadtaktion #GoVote zum Wählen für die EU-Wahl. Ein Wochenende vollgepackt mit inspirierenden Gesprächen in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten aus ganz Deutschland, die die Welt nicht so belassen wollen, wie sie ist!

Dieses Feeling von Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft nehmen sie mit in ihren Alltag und ihr lokales Engagement bei UNICEF. You feel it, too? Dann komm doch auch zur UNICEF-Community und werde Teil einer großartigen Gemeinschaft! Wir bewegen etwas in der Welt für Kinder: Mach mit!

Teilnehmer des jährlichen Treffens der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
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Teilnehmer des jährlichen Treffens der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
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Teilnehmer des jährlichen Treffens der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
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Teilnehmer des jährlichen Treffens der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
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Maurice mit einem Megaphon beim jährlichen Treffen der UNICEF-Hochschulgruppen in Aachen.
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Inge Brueck Seynstahl & Michelle Busch
Autor*in Inge Brueck-Seynstahl & Michelle Busch

Inge Brueck-Seynstahl und Michelle Busch arbeiten im Bereich Bürgerschaftliches Engagement bei UNICEF Deutschland. Im Blog berichten sie von Aktionen und der großartigen Motivation der Ehrenamtlichen.