UNICEF-Aktionen

Mein UNICEF: Rani Sarah Houyez


von Autor Beatrix Hell

60 Jahre – 60 Fragen und 10 x 6 persönliche Antworten zum Einsatz für UNICEF

Jeden Tag stehe ich in Kontakt mit Spenderinnen oder potentiellen Spendern. Gerade die Telefonate und Korrespondenz mit überzeugten UNICEF-Förderern sind es, die mich immer wieder für meine Arbeit begeistern.

So auch der Kontakt mit Rani Sarah Houyez, die unsere Arbeit seit ihrer Kindheit als UNICEF-Patin unterstützt und in meinen Augen eine Weltbürgerin ist: Geboren in Sri Lanka, mit zwei Monaten von belgischen Eltern adoptiert, wächst sie in München auf, studiert in England und arbeitet heute in der Schweiz.

Was hat sie an der Arbeit von UNICEF überzeugt? Warum unterstützt sie UNICEF? Das möchte ich gerne von ihr wissen.

UNICEF Patin Rani Sarah Houyez (© Privat)

Rani Sarah Houyez spendete schon als kleines Kind jeden Monat etwas von ihrem Taschengeld für UNICEF, um anderen Kindern zu helfen.

© Privat

Sie engagieren sich seit 16 Jahren für UNICEF – verraten Sie uns warum?

Ich wurde selber adoptiert. Als kleines Kind fand ich dies immer schon mit Abstand eine der schönsten Gesten, die ein (Ehe)Paar machen kann. So können sie etwas dazu beitragen, den Schmerz der Kinder zu lindern, die in Verhältnisse aufwachsen, die nicht menschenwürdig sind und denen Nahrung, Wasser, Kleidung, Bildung und Liebe fehlen. Ich wollte auch etwas dazu beitragen und habe deshalb entschieden, jeden Monat etwas von meinem Taschengeld zu spenden, damit es diesen Kindern vielleicht eines Tages etwas besser geht.

Jemand sagt Ihnen „Entwicklungshilfe bringt doch nichts“ – wie ist Ihre Reaktion?

Wenn ich ehrlich bin, kann ich diese Reaktion sogar verstehen. Denn die Fortschritte sehen für die Außenwelt öfters minimal aus. Was viele aber nicht verstehen ist, dass jeder kleine Fortschritt oder jede Verbesserung für diese Kinder eine unglaublich große Wirkung hat. Außerdem heißt Entwicklungshilfe nicht nur Geld spenden. Es gibt unterschiedliche Arten von Hilfe, wie zum Beispiel auch Kleider spenden. Meiner Meinung nach ist die wichtigste Komponente, dass die Hilfe, die geleistet wird, kontinuierlich und nachhaltig ist, sonst ist es natürlich nur ein kleiner Wermutstropfen.

Was hat Sie an UNICEF ganz besonders beeindruckt?

Als Kind: die Bilder und Aussagen vom Leid anderer Kinder, die ich in einer TV-Benefizgala zugunsten von UNICEF sah. Als Erwachsene: dass UNICEF unermüdlich neue Ziele sucht. UNICEF stellt sich immer wieder dem Kampf für nachhaltige Entwicklung trotz der aktuellen Weltlage, die von extremer Armut, Klimawandel und dem Missbrauch der Menschenrechte geprägt wird.

Stellen Sie sich vor, Sie wären Exekutivdirektor von UNICEF, was würden Sie tun, um eine bessere Welt für Kinder zu schaffen?

Ich würde mich dafür einsetzen, dass die Kommunikation und Zusammenarbeit gezielt verstärkt wird zwischen den unterschiedlichen UN-Organisationen sowie den städtischen Behörden – dort, wo die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen und insbesondere der Kinder im Mittelpunkt steht. Die allgemeine Mobilisierung der Öffentlichkeit – insbesondere der Jugend – und der Regierungen trügen zur Vorbeugung bei. Denn gemeinsame Anstrengungen und Aktionen helfen, beispielsweise verheerende Auswirkungen von Konflikten und Gewalt zu begrenzen und sie bestmöglich gemeinsam zu stemmen. Dies ist meiner Meinung nach besonders erforderlich.

Wie würden Sie andere Menschen überzeugen, sich für UNICEF einzusetzen?

UNICEF leistet Großartiges in den Ländern, wo Kinder in prekären Verhältnissen leben. UNICEF hat meiner Meinung nach einen großen Vorteil: Im Mittelpunkt jeder UNICEF-Aktion stehen die Kinder, deren Lebensverhältnisse leider nicht so sind, wie man sie sich für Kinder wünscht. Die Kinder von heute sind die Zukunft von morgen – und UNICEF hat durch sein Engagement ein Netzwerk aufgebaut, das die besten Mediziner, Sozialarbeiter, Politiker aber auch Berühmtheiten zusammenbringt. Gemeinsam setzen sie sich für das Wohlergehen der Kinder ein.

UNICEFs Stärke ist die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Sektoren und nationalen Behörden, die in jedem Land vor Ort sind. Mein persönliches Motto wäre: Hilf den Kindern von heute, denn sie sind die Zukunft von morgen und daher auch deine Zukunft und die deiner Kinder!

Bitte vollenden Sie diesen Satz: „Chupika, 10, aus Mosambik geht 2018 vor die Tür und …

darf wie alle Kinder in ihrem Dorf zur Schule gehen, anstatt wie vor zwei Jahren jeden Tag ins nächstgelegene Dorf zu laufen, um Wasser für ihre Familie zu holen. Chupika wird jeden Tag unterrichtet und betreut von Lehrern, die selbst von UNICEF-Mitarbeitern geschult wurden, um den Kindern eine Grundbildung beizubringen. Das Engagement der freiwilligen UNICEF-Mitarbeiter hat dazu beigetragen, dass die Einwohner aus Chupikas Dorf nun selber ihr gelerntes Wissen weitergeben können und Chupika und ihre Freunde zur Schule gehen können.

Vielen Dank Frau Houyez!

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Beatrix Hell
Autor*in Beatrix Hell

Beatrix Hell berichtet über Neues aus den Projektländern.