Nicoló Filippo Rosso, Italien
Kolumbien: Auf der Flucht aus Venezuela
Von der Weltöffentlichkeit wenig wahrgenommen, fliehen seit 2016 Menschen aus dem Krisenstaat Venezuela ins benachbarte Kolumbien: vor politischer Unsicherheit und Gewalt, vor dem Hunger und einem zerrütteten Gesundheitssystem. Nach Schätzungen von UNICEF ist der Flüchtlingsstrom auf 1,7 Millionen Menschen gewachsen, darunter über 430.000 Kinder und Jugendliche.
Zwar leisten kolumbianische Organisationen bereits an der Grenze eine Art erste Hilfe, verteilen Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente. Doch das Gros der Flüchtlinge versucht, die Hauptstadt Bogotá zu erreichen. Oder auch, sich weiter bis nach Ecuador durchzuschlagen. Sie begeben sich auf abenteuerliche Wege zu Fuß, und manche schaffen es, dass sie auf Lastwagen reisen können. Eine solche Szene hat der in Kolumbien lebende italienische Fotograf Nicoló Filippo Rosso festgehalten: einen Kindertransport in einem Truck, der sonst Kohle befördert.
Der Fotograf: Nicoló Filippo Rosso, Italien
Nicoló Filippo Rosso, geboren 1985, studierte Literaturwissenschaft an der Universität Turin. Sein Interesse an der Fotografie begann, während er 2011 in einer indigenen Gemeinde im Amazonas-Gebiet wohnte. Inzwischen lebt Rosso in Kolumbien. Als freier Fotograf arbeitet er auch für Hilfsorganisationen; seine Reportagen sind unter anderem in „Washington Post“, „Spiegel“ und „Vice“ erschienen. Ausgestellt und ausgezeichnet wurden sie bereits in den USA und in Kanada, in Russland, Indien und mehrmals in Kolumbien.