Erfan Kouchari, Iran
Iran: Corona – und die kleine Freiheit auf dem Dach
Geschlossene Kindergärten und Schulen, kollabierende Gesundheitssysteme, in die Arbeitslosigkeit entlassene Väter und Mütter, verschärftes Elend: Die weltweite Corona-Pandemie hat fatale Auswirkungen auch auf Abermillionen Kinder; besonders in ärmeren Ländern. Dort, wo Abstandsregeln illusorisch und Schutzmasken Luxus sind; wo Selbstisolation in winzigen Behausungen betrieben werden soll; wo Menschen statt im Auto in vollgepfropften Zügen und Bussen unterwegs sein müssen.
In Teheran, Irans Hauptstadt, hat der Fotograf Erfan Kouchari etwas freundlichere Szenen von einem Land in Corona-Zeiten eingefangen. Einem Land, in dem bis Dezember 2020 fast 50.000 Menschen an Corona starben, obwohl auch hier Lockdowns verordnet wurden. Kouchari zeigt die kleinen Fluchten der Kinder auf die Flachdächer der Häuser. Zeigt, wie sie dort spielen, skaten, Drachen steigen lassen; wie sie dort turnen, Zelte bauen oder Gärten bepflanzen.
Der Fotograf: Erfan Kouchari, Iran (Tasnim News Agency)
Erfan Kouchari, 28, lebt in Teheran. Er ist fotografischer Autodidakt, über seine Landesgrenzen hinaus noch nahezu unbekannt. Auch in westlichen Medien veröffentlicht wurden seine Fotos vom Trauerzug um den iranischen General Ghassem Soleimani, der bei einem Luftschlag der US-Armee getötet wurde.