Libanon Krise: Eine aus dem Südlibanon geflüchtete Familie in einer Notunterkunft.

Kinder brauchen weiterhin Schutz und Hilfe

Hilfe für die Kinder im Libanon

Mit Ihrer Spende können wir die Kinder mit Hilfsgütern versorgen.

Das Wichtigste in Kürze:

Nach der Eskalation des Krieges im vergangenen Jahr und Monaten verheerender Gewalt gilt seit Ende November 2024 ein Waffenstillstand. Insgesamt sind durch den Krieg mehr als 4.000 Menschen ums Leben gekommen, darunter über 300 Kinder. Mehr als 1.500 Kinder wurden bei Angriffen teilweise schwer verletzt.

Hunderttausende Kinder haben Angst, Gewalt und Unsicherheit erlebt und mussten mit ihren Familien flüchten. Der Waffenstillstand ist ein Schritt zu einem Leben in mehr Sicherheit, doch die Lage bleibt fragil und es kommt immer wieder zu Verletzungen der Waffenruhe. Gleichzeitig kämpfen die Menschen mit den Folgen des Krieges.

Unsere Teams vor Ort nutzen jede Chance, um lebensrettende Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete im Libanon zu bringen. Denn viele Kinder im Libanon brauchen weiterhin unsere Hilfe.

Mit einer Spende Kinder im Libanon unterstützen

Die Kinder im Libanon brauchen weiterhin Hilfe. Mit Ihrer Spende können wir sie mit Hilfsgütern versorgen. Danke für Ihre Unterstützung!

Bedarf an humanitärer Hilfe weiterhin groß

In Folge der schweren Gewalt 2024 hat sich die humanitäre Situation der Menschen im Libanon verschlechtert. Viele Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört oder beschädigt. Hunderttausende Menschen mussten in Notunterkünften Zuflucht vor dem Krieg suchen. Auch wenn viele Familien seit dem Waffenstillstand nach Hause zurückkehren konnten, sind weiterhin mehr als 90.000 Menschen vertrieben. 1,3 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Libanon: Shadi (11) steht vor einem zerstörten Haus

Der elfjährige Shadi steht vor einem zerstörten Haus im Süden des Libanon.

© UNICEF/UNI753031/Ibarra Sánchez

Aufgrund der Eskalation der Gewalt konnten zwei Millionen Kinder nicht mehr zur Schule gehen. Und auch jetzt sind nicht alle Kinder in die Schulen zurückgekehrt.

Unsere Nothilfe für Kinder im Libanon

Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir Nothilfe für Kinder im Libanon, die von den Folgen des Krieges betroffen sind. Wir versorgen die Kinder mit lebenswichtigen Hilfsgütern. Und wir kümmern uns darum, dass Schulen wieder aufgebaut werden, Wassersysteme repariert werden und das Gesundheitssystem unterstützt wird. So helfen wir konkret:

  • Wasser: Die Kinder sind auf sauberes Wasser angewiesen, um gesund zu bleiben. Wir reparieren zum Beispiel beschädigte Wasserleitungen und installieren Solarpumpen und neue Wassersyteme.

  • Gesundheit: Unsere mobilen Gesundheitsteams stellen lebensrettende Medikamente und Impfungen bereit. Wir liefern auch medizinische Produkte an Krankenhäuser.

  • Hygiene: Vertriebene Familien in Notunterkünften bekommen von uns Hygieneartikel wie Seife und Wassereimer.

  • Bildung: Wir statten Kinder mit neuen Schulmaterialien aus und sorgen dafür, dass sie wieder zur Schule gehen können. Auch aus Syrien geflüchtete Kinder können dank der UNICEF-Programme an Bildungsangeboten teilnehmen oder staatliche Schulen besuchen.

  • Psychosoziale Hilfe: In vielen Notunterkünften bietet UNICEF auch psychosoziale Unterstützung für Kinder an, damit diese ihre Erfahrungen von Flucht und Gewalt besser verarbeiten können.

Libanon Nothilfe: Eine Schülerin an einer Beiruter Grundschule zeigt im Schulunterricht auf

Bild 1 von 3 | Hiyam (7) freut sich, endlich wieder zur Schule zu gehen: "Ich bin sehr glücklich, wieder zurück zu sein", erzählt sie. Während der Kämpfe im Libanon musste sie wochenlang zuhause bleiben. UNICEF unterstützt Bildungsprogramme im Land und sorgt dafür, dass auch geflüchtete Kinder und Kinder aus besonders armen Familien zur Schule gehen können.

© UNICEF/UNI678220/Choufany
Libanon Krise: Eine UNICEF-Mitarbeiterin kümmert sich spielerisch um ein geflüchtetes Mädchen.

Bild 2 von 3 | Bei vielen Kindern hat der Krieg zu Depressionen und Angststörugen geführt. Traumatisierte Kinder brauchen psychosoziale Hilfe durch Profis.

© UNICEF/UNI561632/Choufany
Libanon Krise: UNICEF unterstützt Kinder mit Hilfsgütern wie Kleidung, Medikamenten, Wasser

Bild 3 von 3 | Im südlichen Libanon verteilt eine UNICEF-Mitarbeiterin Kleidung und andere Hilfsgüter an geflüchtete Kinder. Die Familien mussten bei ihrer Flucht fast alles zurücklassen.

© UNICEF/UNI561630/Choufany

Überblick: So hilft UNICEF Kindern im aktuellen Konflikt im Nahen Osten

Libanon

Im Libanon sind die UNICEF-Teams seit mehr als 70 Jahren im Einsatz für Kinder, unter anderem in den Bereichen Nothilfe, Bildung, Kinderschutz und psychosoziale Hilfe.

Mehr Informationen zur UNICEF-Hilfe für Kinder im Libanon erhalten Sie hier auf dieser Seite.

Gaza und Westjordanland

Seit vielen Jahren leistet UNICEF Hilfe für Kinder im Gazastreifen und im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem. UNICEF liefert unter anderem lebenswichtige Medikamente, Trinkwasser und therapeutische Zusatznahrung für Kinder und stellt Bargeldhilfen für die bedürftigsten Familien bereit. Nothilfe-Teams leisten psychosoziale Hilfe.

Mehr über die UNICEF-Hilfe für Kinder in Gaza erfahren Sie hier.

Israel

In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.

Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Aus diesem Grund gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für die Kinder, die in Israel leben. UNICEF ist mit den zuständigen Stellen in Israel im Gespräch, wie UNICEF angesichts der weitreichenden Folgen des grausamen Angriffs vom 7. Oktober 2023 unterstützen kann.

Syrien

UNICEF ist seit 1970 in Syrien präsent. Nach fast 14 Jahren Krieg ist die Not der Menschen dort groß. Während des Krieges in Syrien haben wir unsere Nothilfe für die Kinder ausgeweitet und sind auch nun weiter für sie im Einsatz.

Mehr über die UNICEF-Hilfe für Kinder in Syrien erfahren Sie hier.

Fest steht: Auf allen Seiten haben Kinder Angst. Die anhaltende Gewalt prägt ihren Alltag. Sie lässt kein Kind unberührt. Wenn Kinder Hilfe brauchen, ist UNICEF für sie da – ganz gleich wo.

Spenden für die Kinder im Libanon

Schicken Sie mit Ihrer Spende Hilfe zu Kindern wie Malak und ihren Familien. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank!

Hintergrund: Krisen und Armut gefährden Kinder im Libanon

Libanons Wirtschaftskrise: Inflation verstärkt Armut der Kinder

Der Krieg hat die Wirtschaftskrise im Libanon verschärft. Viele Kinder wachsen in Armut auf. Wegen der Inflation haben die meisten Eltern nicht genug Einkommen, um ihre Kinder ausreichend mit Essen zu versorgen. Das Haushaltseinkommen der meisten Familien liegt unterhalb der Armutsgrenze, viele Menschen sind arbeitslos.

Marodes Gesundheitssystem im Libanon

Das Gesundheitssystem ist seit Jahren überlastet. In vielen Krankenhäusern gibt es nicht genug Personal und Medikamente, oft fehlt sogar der Strom. Einige Krankenhäuser mussten bereits ihren Betrieb einstellen.

Bildungskrise im Libanon: Hunderttausende verpassen ihre Schulbildung

Auch in Sachen Bildung steckt das Land in einer Krise. Schon vor dem aktuellen Konflikt gingen über 700.000 Kinder nicht zur Schule. Der jüngste Krieg hat die jahrelangen Rückschritte im Bildungssystem verstärkt. Während der schweren Kämpfe 2024 gingen über 65 Prozent der Kinder nicht zu Schule. Und auch trotz des Waffenstillstands können weiterhin viele Kinder nicht am Unterricht teilnehmen.

Flüchtlingskrise im Libanon

Der Libanon ist eines der Länder mit den meisten Vertriebenen weltweit. In den vergangenen Jahren hat das Land sehr vielen Geflüchteten aus dem Nachbarland Syrien Zuflucht gewährt, die vor dem dortigen Krieg geflohen sind: Hunderttausende Syrerinnen und Syrer leben im Libanon in Notunterkünften und Flüchtlingscamps. Seit Jahrzehnten ist der Libanon auch das Zuhause von mehr als 200.000 palästinensischen Flüchtlingen. Viele der Geflüchteten sind besonders auf Spenden und humanitäre Hilfe angewiesen.

Libanon Krise: Eine Familie vor ihrer Unterkunft in einem Flüchtlingslager

Die Mehrheit der Menschen im Libanon lebt unterhalb der Armutsgrenze. Diese Familie, die aus Palästina stammt, lebt schon seit mehreren Jahren in einem Flüchtlingscamp. "Uns fehlt das Geld für Lebensmittel, Wasser, Medikamente", sagt der Vater.

© UNICEF/UN0482291
LänderinfoFakten zum Libanon


UNICEF ist seit 1948 als Kinderhilfsorganisation im Libanon aktiv.

Zahlen und Fakten zum Libanon:

  • Hauptstadt: Beirut
  • Einwohnerzahl: ca. 6 Millionen
  • Nachbarländer: Israel, Syrien
  • Amtssprache: Arabisch

Aktuelle Herausforderungen im Land:

  • hohe Arbeitslosigkeit
  • zunehmende Armut in der Bevölkerung
  • starke Inflation
  • anhaltende Wirtschaftskrise
  • Bildungskrise
  • hohe Zahl an Geflüchteten vor allem aus dem Bürgerkriegsland Syrien
  • Zehntausende Vertriebene durch die Eskalation der Gewalt zwischen September und November 2024

Außerdem wissenswert:

  • Im August 2020 kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu zwei schweren Explosionen, die enorme Zerstörung anrichteten. 200 Menschen starben durch die Explosionen, ganze Stadtviertel wurden in Trümmer gelegt. Schätzungsweise 100.000 Kinder waren von den Folgen der Explosionen betroffen. UNICEF leistete unmittelbar nach der Katastrophe Nothilfe und unterstützte hilfsbedürftige Kinder auch langfristig.
Rund ums Thema
Möchten Sie mehr tun?
Werden Sie UNICEF-Pate/UNICEF-Patin
Als UNICEF-Pate/UNICEF-Patin machen Sie verlässliche Hilfe zu jeder Zeit möglich. Dank Ihrer regelmäßigen Spende können wir auch bei Katastrophen oder in Kriegsgebieten für Kinder da sein.
Engagieren Sie sich ehrenamtlich
Sie wollten schon immer mittendrin sein und direkt helfen? Wir suchen Menschen, die ihre Erfahrungen und Talente ehrenamtlich bei uns einsetzen. Werden Sie Teil eines Teams in Ihrer Stadt.
Auch interessant
Einfach erklärt: Hungersnot – was ist das?
In Ländern wie Südsudan, Somalia und Jemen hungern immer noch Tausende Menschen. Trotzdem gibt es offiziell in keinem Land der Welt eine Hungersnot – warum eigentlich?
Kinderarbeit: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Wie viele Kinderarbeiter gibt es und was tun sie? Welche Ansätze wirken gegen Kinderarbeit? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
UNICEF und die SDGs
Mit jeder Spende für ein UNICEF-Hilfsprojekt unterstützen Sie die Umsetzung der Kinderrechte und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.