UNICEF unterstützt ehemalige Kindersoldat*innen im Südsudan
James aus dem Südsudan war gerade mit Freunden beim Angeln, als er entführt wurde. Er hatte keine Wahl und wurde gezwungen, Kindersoldat zu werden: "Die Soldaten sagten mir: 'Kämpf für uns oder stirb.' Ich musste gegen meine eigenen Leute kämpfen", sagt er. In diesem Video erzählen wir seine Geschichte in animierter Form nach:
Kindersoldaten im Südsudan: Kämpfen und andere Zwangsarbeiten
Kindersoldat*innen sind Mädchen und Jungen unter 18, die von bewaffneten Gruppen oder Armeen rekrutiert und eingesetzt werden. Sie werden – wie James – mit Gewalt gefügig gemacht oder durch Lügen und leere Versprechungen in die Gruppe gelockt. Viele der Kinder und Jugendlichen werden zum Kämpfen gezwungen, andere Minderjährige werden für Arbeiten wie Botengänge, Wachdienste oder sonstige Hilfsarbeiten eingesetzt. Mädchen werden oft zu sexuellen Diensten gezwungen und vergewaltigt. Die meisten der Kindersoldat*innen sind traumatisiert von dem, was sie erleben und tun müssen.
Durch langjährige Bürgerkriege, Armut und Hunger ist die Lage im Südsudan für Kinder nach wie vor katastrophal. Tausende Jungen und Mädchen im Südsudan werden noch immer in bewaffneten Konflikten als Kindersoldaten und Kindersoldatinnen missbraucht. Gemeinsam mit Partnerorganisationen gelingt es UNICEF immer wieder, einige von ihnen zu befreien und ihnen zu helfen, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.
Südsudan: Kindersoldat*innen legen ihre Waffen nieder
Mehrere Tausend Kinder befreit
Durch Verhandlungen und Friedensgespräche konnte UNICEF in den letzten Jahren mehrere Tausend Kinder und Jugendliche im Südsudan aus den Händen der bewaffneten Gruppen befreien. Manche von ihnen waren jahrelang Kindersoldat*in.
Nach der Befreiung führt UNICEF eine feierliche Entlassungszeremonie durch: Die Mädchen und Jungen legen dabei ihre Waffen nieder und tauschen ihre früheren Uniformen gegen Zivilkleidung. Unermüdlich arbeitet UNICEF weiter daran, die Freilassung weiterer Kindersoldat*innen im Südsudan zu erwirken.
Denn kein Kind sollte jemals eine Waffe tragen und kämpfen müssen!
- Mehr Jungen als Mädchen werden von Armeen und bewaffneten Gruppen im Südsudan eingesetzt. Von den offiziell freigelassenen Kindern sind etwas mehr als 10 Prozent Mädchen.
- Schätzungsweise ein knappes Drittel der freigelassenen Kinder im Südsudan sind unter 15 Jahren.
- Nicht alle in bewaffneten Gruppen im Südsudan eingesetzten Kinder tragen Waffen. Einige werden auch zum Putzen, Kochen, Tragen oder für Wachdienste und andere Arbeiten eingesetzt.
- Mädchen in bewaffneten Gruppen im Südsudan sind besonders oft Opfer von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt.
- Niemand kennt die genaue Zahl der Kindersoldaten und -soldatinnen im Südsudan. Denn dieses Verbrechen wird von den Tätern selbst nicht angezeigt. Außerdem haben nicht alle Kinder im Südsudan eine Geburtsurkunde, sodass eine Altersüberprüfung oft schwierig ist.
So hilft UNICEF bei der Reintegration der ehemaligen Kindersoldat*innen
Kinder und Jugendliche im Südsudan, die aus den Reihen von Milizen und Armeen befreit wurden, werden von uns registriert und in ein mehrjähriges Wiedereingliederungsprogramm aufgenommen. Dieses hilft ihnen Schritt für Schritt, wieder anzuknüpfen an ihr altes Leben.
Die früheren Kindersoldat*innen können in UNICEF-Übergangszentren unterkommen und werden dort von unseren Mitarbeitenden einfühlsam psychologisch betreut. Wir helfen den Kindern anschließend auch dabei, dass sie wieder mit ihren Familien und Gemeinden vereint werden. Und wir unterstützen sie mit Bildungsmöglichkeiten, damit sie verpassten Schulunterricht nachholen und eine Ausbildung machen können. So bekommen ehemalige Kindersoldat*innen eine zweite Chance.
Hilfe für Kinder im Südsudan
Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Nothilfe-Programme für Kinder im Südsudan, zum Beispiel für ehemalige Kindersoldat*innen. Danke für Ihre Hilfe!