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Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit

30 Jahre Kinderrechte

Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit. Seit 30 Jahren garantiert dies die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Doch trotz zahlreicher Fortschritte fehlen immer noch Millionen Kindern die nötigen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen.

Kinder und Jugendliche setzen sich für ihre Rechte ein. Worauf warten wir?

Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt kämpfen für eine bessere Zukunft und setzen sich für ihre Rechte ein. Für die Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen von uns sollte dies Ansporn sein, die Verwirklichung der Kinderrechte voranzutreiben. Gemeinsam können wir die Welt zu einem besseren Ort für Kinder machen.

Fortschritte für Kinder sind möglich

Die UN-Kinderrechtskonvention hat dazu beigetragen, dass sich das Leben für Kinder in vielen Bereichen verbessert hat: Mehr Investitionen für die ärmsten Kinder, bessere Schutzgesetze und breite Aufklärung haben Kindern Chancen und Perspektiven eröffnet. Doch viele Mädchen und Jungen sind bis heute von diesen Fortschritten ausgeschlossen.

Jemen: Ein Kind wird mit einem Maßband auf Mangelernährung untersucht.

Bild 1 von 6 | Der Anteil unterernährter Kinder hat sich seit 1990 um fast die Hälfte verringert, aber noch immer sterben jedes Jahr allein etwa drei Millionen Kinder an Unterernährung.

© UNICEF/UN057347/Almang
Tschad: Die 19-Jährige Achta zeigt Kondome während einer Session zu HIV-Prävention.

Bild 2 von 6 | Die Anzahl der neuen HIV-Infektionen von Kindern zwischen 0 und 14 Jahren ist seit 2010 um mehr als die Hälfte gesunken. Doch immer noch infiziert sich alle zwei Minuten ein Jugendlicher zwischen 15 und 19 Jahren mit dem HI-Virus.

© UNICEF/UN0294581/Dejongh
Der 14-jährige Karrar mit ölverschmierten Händen in einer Autowerkstatt.

Bild 3 von 6 | In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der arbeitenden Kinder zwar stark gesunken, aber der Rückgang ist in den letzten Jahren langsamer geworden und noch immer müssen 152 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, um zum Überleben ihrer Familien beizutragen.

© UNICEF/UN020112/Khuzaie
Elfenbeinküste: Ein Mädchen mit Heft und Stift im Unterricht.

Bild 4 von 6 | Ein großer Erfolg: Weltweit ist die Einschulungsrate auf 90 Prozent gestiegen. Allerdings: Mehr als jedes dritte Kind verlässt die Grundschule, ohne dass es lesen, schreiben und rechnen kann.

© UNICEF/UN0274301/Dejongh
Nepal: Jugendliche kreieren einen Sketch, um Kinderhochzeiten zu stoppen.

Bild 5 von 6 | Der Anteil der Frauen, die als Kinder verheiratet wurden, ging in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent zurück. Doch 2018 wurden weltweit immer noch mehr als 765 Millionen Mädchen und Jungen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.

© UNICEF/UN0302727/Panday
Köln: Veranstaltung zur UNICEF-Inititative "Kinderfreundliche Kommunen"

Bild 6 von 6 | Ob die Rechte von Kindern verwirklicht werden, entscheidet sich in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld – dort wo sie zuhause sind. Weltweit erreicht die von UNICEF ins Leben gerufene Initiative „Kinderfreundliche Kommunen“ etwa 30 Millionen Kinder. Auch in Deutschland nehmen zahlreiche Kommunen daran teil.

© Benjamin Horn/Stadt Köln

Das Kinderrechtsjahr 2019

Im Kinderrechtsjahr 2019 hat UNICEF Deutschland mit zahlreichen Aktionen auf die Situation von Kindern und Jugendlichen weltweit aufmerksam gemacht und darauf, was sie zu sagen haben. Im Mittelpunkt stand die deutschlandweite Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“.

Info


Deutschlandweite Umfrage:

MY PLACE, MY RIGHTS - Jetzt rede ich!

Fünf Monate lang haben wir Kinder und Jugendliche gefragt, was ihnen in ihrer Stadt, ihrem Dorf oder ihrer Schule wichtig ist - und was verbessert werden sollte. 12.000 junge Menschen haben uns ihre Meinung gesagt.

Die Ergebnisse der großen UNICEF-Kinderrechte-Umfrage sind eindeutig: Kinder und Jugendliche in Deutschland wollen mehr mitreden!


Höhepunkt des Kinderrechtsjahres 2019 war der 30. Geburtstag der Kinderrechte am 20. November. UNICEF zog zu diesem Anlass Bilanz zur Situation der Kinder rund um den Globus und verschaffte ihnen mit einer Woche der Kinderrechte Gehör für ihre Anliegen. Den Internationalen Tag der Kinderrechte feierte UNICEF mit einem globalen Aktionstag für Kinder.

ES IST ZEIT ZU HANDELN!

Kinder und Jugendliche als Akteure des Wandels

Neben den ungleichen Lebensbedingungen von Kindern in vielen Ländern der Welt prägen tiefgreifende globale Veränderungen wie die Digitalisierung und Urbanisierung, der Klimawandel, anhaltende Konflikte, Flucht und Migration das Aufwachsen der heutigen jungen Generation.

Überall auf der Welt machen sich Kinder und Jugendliche für ihre Rechte stark: Sie demonstrieren für den Schutz des Klimas, pochen auf ihr Recht auf Bildung und fordern ein Ende von Diskriminierung und Gewalt in Schulen.

Kinder stark machen für die Welt von morgen

Angesichts der Herausforderungen, vor denen Kinder heute stehen, gewinnen ihre Rechte eine immer größere Bedeutung. Kinder, die ihre Rechte kennen und deren Rechte gewahrt sind, können ihre Ideen und Interessen besser einbringen – sowohl heute als auch zukünftig. Seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention gibt es weltweit Erfahrungen, wie die Kinderrechte wirksam umgesetzt werden. Hierauf gilt es jetzt aufzubauen:

Das Wohlergehen von Kindern muss Maßstab einer zukunftsorientierten Politik sein.

Angesichts der globalen Herausforderungen sind ein stärkerer politischer Wille, angemessenere Budgets und eine kontinuierliche Überwachung der Situation der Kinder erforderlich – in Industrieländern und in Entwicklungsländern. Dazu gehört ein entschlossenerer Kampf gegen Armut, Hunger und Umweltzerstörung sowie nachhaltige Investitionen in Bildung und Ausbildung, wie in den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung vereinbart.

Der Kinderschutz muss weltweit weiterentwickelt werden.

Jedes Kind braucht Schutz und Hilfe im Krieg und auf der Flucht – gleich wo es sich befindet oder wo es herkommt. Kinder müssen wirksam vor Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und Terror geschützt werden – auch im Internet. Und in jedem Land der Erde muss Gewalt an Kindern – ob in der Schule oder in der Familie – ausdrücklich verboten werden.

Die Kinderrechte müssen in Schulen, Gemeinden und im öffentlichen Leben gefördert werden.

Regierungen, Stadtverwaltungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft müssen Lebensräume schaffen, in denen Kinder sicher aufwachsen und sich beteiligen können – und in denen kein Kind ausgeschlossen wird. Alle Kinder müssen ihre Rechte kennen und ermutigt werden, für sie einzutreten.

Die Bundesregierung muss die international verbrieften Rechte der Kinder in Deutschland umfassend verwirklichen.

Alle Kinder in Deutschland brauchen faire Chancen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben. Um den Kinderrechten Nachdruck zu verleihen, müssen sie explizit im Grundgesetz verankert und unabhängige Ombuds- und Beschwerdestellen für Kinder eingerichtet werden, wie sie in über 70 Ländern bereits selbstverständlich sind.

Was wir gemeinsam tun können

Globales Handeln
UNICEF lädt die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dazu ein, sich erneut zur vollständigen Umsetzung der Kinderrechtskonvention zu bekennen.
Ehrenamtliches Engagement
Helfen Sie uns, die Welt zu einem besseren Ort für Kinder zu machen. Machen Sie mit – zum Beispiel bei einer Aktion für Kinder gemeinsam mit Ihrer lokalen UNICEF-Gruppe.